04.11.2013 17:48:58

WAZ: NS-Kunstraub: Zentralrat der Juden fordert sorgfältige Aufklärung

Essen (ots) - Angesichts des spektakulären Funds von NS-Raubkunst in München fordert Dieter Graumann, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, eine äußerst sorgfältige Aufklärung. "Die Reise, die diese Gemälde hinter sich haben", so Graumann, müsse "in jedem Fall genau" rekonstruiert werden, "um die rechtmäßigen Besitzer oder deren Nachkommen ausfindig zu machen", sagte er der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstagausgabe).

Dabei solle man sich "den Grundsätzen der Washingtoner Konferenz" verpflichtet fühlen. Diese Grundsätze sehen eine Rückgabe von Raubkunst auch in jenen Fällen vor, die juristisch verjährt sind. Der Sensationsfund, so Graumann weiter, mache "wieder einmal sehr deutlich: Der Holocaust war nicht nur Massenmord, sondern auch Massenraubmord."

Eine sorgfältige Recherche werde "vermutlich sehr schwer werden"; doch auch eine sehr lange Suche nach den ursprünglichen Eigentümern der Kunstwerke lohne sich allemal: "Späte Gerechtigkeit ist besser als gar keine", so Graumann.

Die CDU-Kulturexpertin Monika Grütters erklärte ebenfalls im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ. Dienstagausgabe): "Bei allen Kunstwerken muss die Herkunft restlos geklärt werden." Ihr Parteikollege Michael Kretschmer mahnte, die Meisterwerke müssten, "an die rechtmäßigen Erben zurückgegeben werden".

Für den SPD-Kulturexperten Oliver Scheytt ist das im Moment jedoch vor allem "eine juristische, keine politische Frage".

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Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de

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