13.07.2014 19:20:58

WAZ: Im Griff der Geheimdienste - Kommentar von Walter Bau

Essen (ots) - Ein Smartphone macht sich selbstständig. Wie von Geisterhand bewegt, schiebt sich der Cursor durch die eingegangenen E-Mails, flöht Adressenlisten, ruft nach Belieben Schreiben auf - mal sehen, was es Neues gibt. Doch kein Geist gibt im Hintergrund die Befehle, sondern Spione auf der Suche nach brisanten Daten.

Ob tatsächlich, wie betroffene Bundespolitiker vermuten, ein Geheimdienst hinter den jüngsten Attacken auf Politiker-Handys steckt, wird sich zeigen. Aber die Vorgänge werfen schon jetzt ein Schlaglicht auf einen Aspekt der professionellen Schnüffelei, der zuletzt von den politischen Querelen zwischen Berlin und Washington überlagert wurde: Die technischen Möglichkeiten, über die die Dienste verfügen, sprengen längst die Vorstellungskraft des Laien.

Handys werden per Fernsteuerung in Wanzen verwandelt, Nutzerkonten bei sozialen Netzwerken zig millionenfach geplündert, Telefonate der Bevölkerung ganzer Staaten gespeichert, interne Netzwerke von Konzernen infiltriert. Motto: Erlaubt ist, was technisch geht.

Dies ist nicht etwa böswillige Schwarzmalerei, sondern Alltag. Das Internet ist fest in der Hand der Geheimdienste. Und wie es scheint, haben die sich bereits der Kontrolle der Politik entzogen.

OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/55903 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!