28.04.2013 19:23:58

WAZ: Ein ganz normaler Tag der Arbeit. Kommentar von Gerd Heidecke

Essen (ots) - Es gibt einen einfachen Zusammenhang zwischen dem Massengrab der Textilarbeiter in der zusammengestürzten "Fabrik" in Bangladesh und den indiskutablen Hungerlöhnen auf den Blumen-Plantagen am anderen Ende der unterentwickelten Welt in El Salvador. Die Klammer ist eine geduldete und geförderte hemmungslose Ausbeutung der Ärmsten der Armen, zugunsten einer möglichst billigen Produktion von Konsumgütern für den Speckgürtel der Erde einerseits und einem enthemmten globalisierten Profitstreben andererseits. An den unter unmenschlichen Bedingungen hergestellten Pflanzen, T-Shirts oder auch Smartphones klebt eine unsichtbare Mischung aus Schweiß, Tränen - und Blut. Der Tag der Arbeit ist in vielen Teilen der Welt ein ganz normaler Tag der Kinder- und der Zwangsarbeit. Viele Konsumenten würden ihre Marktmacht gerne dafür einsetzen, die Unternehmen zu einem Mindestmaß an sozialem und christlichem Verhalten gegenüber allen ihren Arbeitnehmern zu zwingen. Am Anfang müsste eine verpflichtende Aufklärung über Produktionsbedingungen stehen, und zwar über die gesamte Lieferkette zurück bis nach Bangladesh und El Salvador.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

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