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27.10.2013 14:05:32

Vor neuen Verhandlungen: Karstadt-Mitarbeiter machen ihrem Ärger Luft

    ESSEN/HAMBURG/BERLIN (dpa-AFX) - Im Tarifstreit bei Karstadt haben vor der nächsten Verhandlungsrunde in zwei Wochen wieder bundesweit Hunderte Mitarbeiter mit Warnstreiks ihrem Ärger Luft gemacht. Wer am Samstag in den Kaufhäusern einkaufen wollte, konnte dies nach Auskunft des Unternehmens aber ungehindert tun. "Die Beeinträchtigungen waren heute noch geringer als am Freitag", sagte ein Karstadt-Sprecher am Samstag über die zweitägige Aktion der Gewerkschaft Verdi. Bundesweit hatten demnach alle Filialen pünktlich geöffnet.

    Allein in Hamburg legten laut Verdi knapp 600 Karstadt-Mitarbeiter am Samstag die Arbeit nieder. Die Beteiligung sei größer als erwartet gewesen, sagte Verdi-Sprecher Arno Peukes am Sonntag. Weitere Streiks könne er nicht ausschließen. Peukes fügte aber hinzu: "Geplant ist es jetzt für den Moment nicht."

    Die Berliner Verdi-Expertin Erika Ritter kündigte dagegen bereits an: "Es wird weitere Streiks geben." Auch in der Hauptstadt traten die Beschäftigen der neun Karstadt-Warenhäuser am zweiten Tag in Folge in den Warnstreik. 400 Mitarbeiter trafen sich nach Gewerkschaftsangaben im Verdi-Haus am Berliner Ostbahnhof, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

    Verdi will Karstadt zur Rückkehr in die Tarifbindung zwingen, nachdem das Unternehmen im Mai einseitig eine "Tarifpause" verkündet hatte. Außerdem fordert die Gewerkschaft einen Standort- und Beschäftigungssicherungsvertrag für die rund 20 000 Beschäftigten. Erste Gespräche zwischen den Tarifparteien waren ergebnislos geblieben. Die Verhandlungen sollen am 11. November mit mehrtägigen Gesprächen fortgesetzt werden.

    Der Hamburger Verdi-Vertreter Peukes sagte, durch die Warnstreiks sei es doch zu Beeinträchtigungen gekommen. So sei am Freitag und Samstag ein Kaufhaus in Hamburg-Bergedorf geschlossen worden. Zudem hätten sich Kunden teilweise auf längere Wartezeiten an den Kassen und bei Beratungen einstellen müssen.

    "Nach langen Jahren der Unsicherheit brauchen die Karstädterinnen und Karstädter eine planbare und verlässliche Zukunftsperspektive - die gibt es nur mit einem Tarifvertrag über eine Standort- und Beschäftigungssicherung und die Rückkehr in die Tarifbindung", hatte Verdi-Verhandlungsführer Rüdiger Wolff zum Auftakt der zweitägigen Warnstreiks am Freitag erklärt./dik/vks/hal/bf/DP/kja

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