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27.03.2016 14:34:40

Volkswirte rechnen mit schwächerer Dynamik auf deutschem Arbeitsmarkt

NÜRNBERG (dpa-AFX) - Auf dem deutschen Arbeitsmarkt zeichnet sich nach Expertenprognosen auch wegen des schwierigeren weltwirtschaftlichen Umfelds eine Abschwächung er bisherigen Dynamik ab. Auch wenn die Arbeitslosigkeit im Jahresschnitt im Vergleich zu 2015 sinken werde, sei in der zweiten Jahreshälfte saisonbereinigt mit einem Anstieg der Erwerbslosenzahlen zu rechnen, sagen Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur voraus. Ein Grund dafür sei auch die erwartete wachsende Zahl arbeitsloser Flüchtlinge, meinen die Fachleute.

Derzeit sei die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt aber noch weitgehend ungetrübt. Weder die aktuellen Absatzprobleme auf dem russischen und chinesischen Markt, der niedrige Ölpreis noch die Unsicherheit auf den deutschen Finanzmärkten mit Rückgängen beim Leitindex DAX zum Jahresbeginn dürften sich mittelfristig in der Arbeitslosenstatistik niederschlagen, ist der BayernLB-Volkswirt Stefan Kipar überzeugt. Langfristig aber eventuell schon.

Er und andere Volkswirte gehen daher zumindest saisonbereinigt von einer Stagnation oder sogar von einem leichteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in der zweiten Jahreshälfte aus. Dazu dürfte nach ihrer Einschätzung auch die allmählich steigende Zahl arbeitsloser Flüchtlinge eine Rolle spielen; aber auch das werde wohl erst vom Sommer an in der Arbeitslosenstatistik ablesbar sein. "Das wird aber kein Rieseneffekt sein", glaubt Kipar.

Für den März gehen die Volkswirte noch von einem saisonbedingten Rückgang der Erwerbslosenzahlen von rund 80 000 auf 2,83 Millionen aus. Dies wären rund 100 000 weniger als vor einem Jahr. Die März-Arbeitslosigkeit wäre damit etwas stärker gesunken als im Schnitt der vergangenen drei Jahre. Ohne die zum Frühjahrsbeginn etwas stärker ausgeprägten saisonalen Sondereffekte hätte auf dem Arbeitsmarkt nach Commerzbank-Prognose Stillstand geherrscht. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) an diesem Donnerstag (31. März) veröffentlichen./kts/DP/he

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