STOXX 50
17.02.2013 15:00:30
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Versicherer Generali will Kunden 150 Millionen Euro nachzahlen
Deutschlands zweitgrößter Lebensversicherer Generali stellt sich wegen falscher Abrechnungen auf Zahlungen in Höhe von 150 Millionen Euro an Versicherungskunden ein. "Bei Beitragsfreistellungen justieren wir direkt nach, bei bereits gekündigten Verträgen müssen die Betroffenen sich melden", sagte Torsten Utecht, Finanzvorstand von Generali Deutschland, der Zeitung Die Welt.
Der Versicherer setzt darauf, dass sich längst nicht alle Kunden melden. In den 150 Millionen Euro sei eine "realistische Inanspruchswahrscheinlichkeit" einkalkuliert, so Utecht. Die tatsächlichen Ansprüche seien höher.
Zuvor hatte es Marktführer Allianz getroffen, der bis zu 117 Millionen Euro an Kunden nachzahlen muss. Da der Konzern eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof zurückgezogen hat, ist das Urteil des OLG Stuttgart vom 18. August 2011 (2 U 1438/10) rechtskräftig, nachdem Allianz unter anderem gekündigte oder beitragsfrei gestellte Verträge zwischen falsch abgerechnet hat. Im Urteil wurden auch Vertragsklauseln zum Stornoabzug beanstandet. Allianz-Konkurrent Ergo, der ebenfalls schon gegen die Verbraucherzentrale verloren, hat lediglich 55 Millionen Euro an Rückstellungen für Nachzahlungen gebildet.
Utecht von der Generali machte gegenüber der Welt deutlich, dass bei Lebensversicherungen mit weiter rückläufigen Zinsen zu rechnen ist. "Hält die Niedrigzinsphase an, wird der Garantiezins mittelfristig weiter reduziert werden müssen", sagte der Generali-Vorstand. Seit Anfang 2012 beträgt der Garantiezins, der die Mindestverzinsung des Sparanteils einer Lebensversicherung angibt, bei 1,75 Prozent pro Jahr. In den neunziger Jahren konnte die Branche neue Kunden noch mit 4,0 Prozent locken.
Die seit zwei Jahren vorgeschriebene Zinszusatzreserve, die Versicherer angesichts der Niedrigzinsphase aufbauen müssen, um die einst hohen Garantieversprechen auch künftig erfüllen zu können, bezifferte Utecht für 2012 auf zusätzliche 450 Millionen Euro. "Für 2013 rechnen wir mit einer vergleichbaren Belastung", sagte er. 2011 waren es 138 Millionen Euro.
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February 17, 2013 08:29 ET (13:29 GMT)
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