09.06.2013 15:05:33
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VERMISCHTES: Gauck erschüttert über Folgen der Flut - 'Wir werden es schaffen'
"Deutschland ist ein solidarisches Land", betont er dann. Diejenigen, die nicht überlegen müssten, wenn sie eine teure Flasche Wein aufmachen, sollten auch für andere ihre Herzen und Geldbörsen öffnen. "Wir werden es schaffen, die zerstörten Gebiete wieder aufzubauen."
Allein in Halle, der mit rund 230.000 Einwohnern größten Stadt Sachsen-Anhalts, hatte die Saale zwischenzeitlich einen Rekordstand von mehr als 8,00 Metern erreicht. Der Fluss war so hoch wie seit 400 Jahren nicht mehr, normalerweise misst die Saale am Pegel Halle-Trotha nur knapp 2,00 Meter.
"Die Angst stieg wie der Pegel des Wassers", fasst Pfarrer Johann Schneider bei einem Gottesdienst in der Marktkirche das Leid zusammen. Wenig später schildert die zweifache Mutter Nicole Voß dem Bundespräsidenten den vergeblichen Kampf zahlreicher Helfer gegen die unerbittliche Flut. Sie musste miterleben, wie die gerade erst vor zwei Jahren neu aufgebaute Kindertagesstätte den Wassermassen zum Opfer fiel. Manche kämpften über ihre Kräfte. Einen Mann kostete seine unermüdliche Hilfe beim Sandsackfüllen das Leben.
Laut dröhnen unterdessen die Pumpen. Feuerwehrleute aus Halle stehen gemeinsam mit Kameraden aus ihrer Partnerstadt Karlsruhe mit Gummihosen im Wasser und versuchen, den Schlamm zu beseitigen. Nur wenige Meter weiter steht eine Frau in Blickrichtung zum Bundespräsidenten vor ihrem Haus in Gummistiefeln vor dem Chaos, das die Saale bei ihr angerichtet hat.
Und die Gefahr sei noch lange nicht vorbei, warnt Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) mit Hinweis auf die seit Tagen durchnässten Deiche. Mit dem Bundespräsidenten läuft Wiegand vorbei an Bergen von Hausrat.
Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt versucht, wenigstens etwas zu trösten. Einen Blumenstrauß mit Pfingstrosen, wie sie jetzt eigentlich auch in den überschwemmten Gärten in Halle blühen sollten, hat sie mitgebracht. "Dass der Bundespräsident gekommen ist, das ist uns ein großer Trost", sagt die Leiterin der evangelischen Kindertagesstätte St. Georgen, Kerstin Jüngel. Dies meine sie ganz ehrlich, denn Geld für den Wiederaufbau sei das eine. "Wichtig ist es auch, die Menschen zu trösten und ihnen Mut zu machen, dass sie nicht aufgeben, auch wenn das Wasser wieder weg ist."/pb/DP/mne
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