07.04.2008 18:46:00

Verheugen: Werbeverbot für Arzneimittel wird nicht abgeschafft

   BRÜSSEL (Dow Jones)--EU-Industriekommissar Günter Verheugen hat Presseberichten widersprochen, er wolle das Werbeverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel abschaffen. Es werde keinerlei Einschränkungen dieses Verbots geben, sagte Verheugen am Montag am Rande einer Veranstaltung in Brüssel. Die Pharmaindustrie dürfe keine Anzeigen schalten und keine Fernseh- und Radiospots produzieren. "Mit dieser Kommission und mit mir wird es so etwas unter keinen Umständen geben", sagte Verheugen. Die Pharmaindustrie habe überdies gar kein Interesse an einer Aufhebung des Werbeverbots, dies hätten allein die Verleger, sagte Verheugen auf Nachfrage.

   In einer Konsultation zur Überarbeitung der EU-Arzneimittelrichtlinie, die am Berichtstag endete, war unter anderem gefragt worden, ob über Radio und Fernsehen Informationen über Medikamente verbreitet werden sollten. In einer Konsultation werde "doch immer alles mögliche gefragt", sagte Verheugen dazu.

   Mit der Revision der Arzneimittelrichtlinie, zu der die Kommission voraussichtlich im Oktober einen Vorschlag vorlegen wird, könnten allerdings neue Vorschriften zu den Patienteninformationen verbunden sei. Wie sich diese von Werbung abgrenzen soll, wusste auch Verheugen derzeit noch nicht zu beantworten.

   Der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese kritisiert diese bisher fehlende eindeutige Unterscheidung. Hier müsse die Kommission für Klarheit sorgen. Nach der jetzigen Gesetzgebung ist es bereits verboten, einem Patienten einen Beipackzettel direkt zuzuschicken, obwohl das Informationsblatt selbst nicht als Werbung gilt. Aber auch die vom Hersteller aufbereitete Patienteninformation sei gefärbt, sagte Liese. "Das geht alles fließend ineinander über".

   DJG/ang/frh/apo

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   April 07, 2008 12:41 ET (16:41 GMT)

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