Verbraucher müssen sich auf steigende Strompreise einstellen - Bericht

   Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel müssen sich die Verbraucher im kommenden Jahr wegen der drastisch steigenden Ökostromumlage auf deutlich höhere Strompreise in Deutschland einstellen. Die Bundesregierung rechne damit, dass die Ökostromumlage, mit der die Verbraucher die Förderung der regenerativen Energiequellen bezahlen, von derzeit 5,3 Cent pro Kilowattstunde im nächsten Jahr auf einen Betrag zwischen 6,2 und 6,5 Cent ansteigen werden, berichtet der Spiegel ohne Angaben von Quellen.

   Der Wettbewerbsökonom Justus Haucap geht sogar noch weiter. "Die EEG-Umlage zur Förderung regenerativer Energien, die direkt in den Strompreis einfließt, dürfte von 5,3 auf 6,5 bis 7,0 Cent pro Kilowattstunde steigen", sagte er der Wirtschaftswoche. Nach seiner Berechnung bedeute das für einen Vier-Personen-Haushalt Mehrkosten von mindestens 50 Euro im Jahr. Hinzu kämen indirekte Kosten, weil sich höhere Strompreise auch in höheren Kosten für die Produktion von Waren und die Bereitstellung von Dienstleistungen niederschlügen.

   Haucap ist Mitglied der Monopolkommission, die im Auftrag der Regierung ein Sondergutachten erarbeitet, das am kommenden Donnerstag vorgelegt wird. In der Wirtschaftswoche plädiert er dabei schon einmal für einen Systemwechsel. Jeder Versorger solle verpflichtet werden, einen bestimmten Anteil seines Stroms aus regenerativen Quellen zu beziehen. Dabei bleibe es ihm überlassen, ob er Wind-, Wasser-, Sonnen- oder Biomasse-Strom kaufe, so Haucap. "Dadurch setzen sich die günstigsten und effizientesten Technologien durch."

   Das Bundesumweltministerium wies am Sonntag darauf hin, dass die endgültige Höhe der neuen EEG-Umlage "wie üblich" erst im Oktober feststehen werde. "Die Höhe der EEG-Umlage wird von den Übertragungsnetzbetreibern ermittelt", so Ministeriumssprecherin Nicole Scharfschwerdt am Sonntag.

DJG/kgb/ros (END) Dow Jones Newswires

   September 01, 2013 11:01 ET (15:01 GMT)

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