30.08.2014 17:36:31
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USA wollen weltweite Allianz gegen Dschihadisten schmieden
WASHINGTON (AFP)--US-Außenminister John Kerry hat zur Bildung einer weltweiten Allianz gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) aufgerufen und deren Gewalttaten in Syrien und Irak mit gezieltem "Völkermord" verglichen. In einem Gastbeitrag für die "New York Times" warb Kerry für eine "gemeinschaftliche Antwort unter Führung der Vereinigten Staaten und mit dem größtmöglichen Bündnis an Nationen". Die Golfstaaten verurteilten Gewaltakte im Namen des Islam.
"Wir werden nicht zulassen, dass sich der Krebs des IS auf andere Länder ausbreitet", schrieb Kerry. "Die Welt kann es mit dieser Plage aufnehmen und sie schlussendlich besiegen." Zusätzlich zum militärischen Druck auf den IS bedürfe es hierfür auch politischer, wirtschaftlicher und humanitärer Unterstützung sowie der Hilfe von Geheimdiensten.
Gemeinsam mit US-Verteidigungsminister Chuck Hagel will Kerry am Rande des bevorstehenden Nato-Gipfels in Wales europäische Verbündete treffen, um solch ein Bündnis zu schmieden. Nach dem Nato-Gipfel würden beide dann im Nahen Osten bei den "am meisten bedrohten Ländern" der Region um Unterstützung werben.
Laut Kerry wird US-Präsident Barack Obama dem UN-Sicherheitsrat im September einen Aktionsplan vorlegen, wie den Dschihadisten am besten beizukommen sei. Die USA würden ihre turnusmäßige Ratspräsidentschaft auch dazu nutzen, über das Gefahrenpotenzial ausländischer Kämpfer zu beraten, die radikalisiert und schlachterfahren aus Krisengebieten zurückkehrten.
Obama hatte am Donnerstag eingeräumt, "noch keine Strategie" für die Bekämpfung der Dschihadisten in Syrien zu haben. Im Irak fliegt die US-Luftwaffe hingegen schon seit Anfang August Angriffe auf IS-Stellungen. Dieser Militäreinsatz kostet die USA jeden Tag umgerechnet 5,7 Millionen Euro, wie das Pentagon am Freitag mitteilte. Obama hatte die von mehr als 800 Soldaten unterstützte Intervention im Irak angeordnet, um das US-Konsulat in der Kurdenhauptstadt Erbil und von den Dschihadisten bedrohte religiöse Minderheiten zu schützen.
Im Bemühen um eine internationale Front gegen die Extremisten kann Washington offenbar auf seinen traditionellen Verbündeten Saudi-Arabien zählen. König Abdallah warnte am Samstag laut heimischen Medienberichten davor, dass die "abscheulichen" Verbrechen der Dschihadisten bald auch westliche Ziele treffen könnten. Ohne entschlossene Gegenwehr "werden sie Europa in einem Monat erreichen und Amerika einen Monat später", sagte der Monarch bei einer Begrüßungszeremonie für ausländische Botschafter.
Der Kooperationsrat der Arabischen Golfstaaten verbreitete am Samstag eine Protesterklärung gegen die Gräueltaten des IS. "Wir verurteilen aufs Entschiedenste die Praktiken derjenigen, die den Islam als Vorwand zum Morden und Vertreiben nehmen", hieß es in der gemeinschaftlichen Stellungnahme aller Mitgliedstaaten bei einem Außenministertreffen in Dschiddah. Dem Golf-Kooperationsrat gehören neben Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten auch Kuwait, Katar, Bahrain und der Oman an.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/smh
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August 30, 2014 09:43 ET (13:43 GMT)- - 09 43 AM EDT 08-30-14
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