08.05.2014 21:53:31

USA wollen "eher Skalpell als Hammer" bei Russland-Sanktionen

   WASHINGTON (AFP) -- Das US-Außenministerium hat sich in der Ukraine-Krise für ein gezieltes Vorgehen bei möglichen Sanktionen gegen russische Wirtschaftszweige ausgesprochen. "Die Idee ist, eher das Skalpell als den Hammer zu benutzen", sagte die Europabeauftragte von Außenminister John Kerry, Victoria Nuland, am Donnerstag bei einer Anhörung im US-Kongress. Die Strafmaßnahmen sollten sich "primär gegen den High-Tech-Bereich und andere Investitionen richten, bei denen Russland uns deutlich mehr braucht als wir Russland".

   Nuland reagierte damit auf Befürchtungen der europäischen Verbündeten, dass ihre Wirtschaften bei breiten Sanktionen gegen Russland ebenfalls stark getroffen würden. Die Spitzenbeamtin warb bei den Abgeordneten im Auswärtigen Ausschuss des Repräsentantenhauses um Verständnis dafür, dass Europa wegen seiner engen Verflechtungen mit Russland "verwundbarer" als die USA sei. Ein möglicher Ansatz wäre daher, mehrere Wirtschaftsbereiche jeweils mit Teilsanktionen zu belegen. So könne die Last der Strafmaßnahmen besser verteilt werden.

   Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Barack Obama hatten Russland bei einem Treffen in Washington am vergangenen Freitag mit einer Verschärfung der Sanktionen gedroht, sollte die Führung in Moskau ihren Kurs nicht ändern. Eine entscheidende Bedeutung messen Merkel und Obama der Frage bei, ob die Übergangsregierung in Kiew die am 25. Mai geplanten Wahlen auch im Osten des Landes wie geplant stattfinden lassen kann.

   Merkel erklärte, dass Europa auf die dritte Sanktionsstufe gegen ganze russische Wirtschaftsbereiche "vorbereitet" sei. Eine Entscheidung darüber müssen die EU-Staaten aber noch treffen. Mehrere US-Parlamentarier haben Europa und vor allem Deutschland vorgeworfen, aus wirtschaftlichen Interessen vor einem zu harten Vorgehen gegen Russland zurückzuschrecken.

   DJG/bam

   (END) Dow Jones Newswires

   May 08, 2014 15:20 ET (19:20 GMT)- - 03 20 PM EDT 05-08-14

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