16.01.2009 18:15:00
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USA bringen EU-Importverbot für "Chlorhuhn" vor die WTO
BRÜSSEL/WASHINGTON (Dow Jones)--Die USA haben den langjährigen Streit um das EU-Importverbot für mit Chlor desinfiziertem Geflügelfleisch jetzt vor die Welthandelsorganisation (WTO) gebracht. Das teilte die US-Handelsbeauftragte Susan Schwab am Freitag mit. Die USA agierten, um Geflügel- und andere Agrarexporte gegen Restriktionen ihrer Handelspartner zu verteidigen, die wissenschaftlich unbegründet seien, erklärte Schwab.
Die EU hatte den Importstopp 1997 verhängt. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde hat vier Chlorsubstanzen inzwischen als gesundheitlich unbedenklich bewertet. Einen Vorschlag der EU-Kommission, die Einfuhr des auf diese Weise behandelten Fleischs wieder zuzulassen, hatten zuletzt im Dezember die EU-Agrarminister fast einstimmig abgelehnt. Lediglich Großbritannien hatte sich der Stimme enthalten.
Die deutsche Agrarministerin Ilse Aigner hatte dazu erklärt, in Europa habe man die Philosophie, die Vögel in der ganzen Produktionskette frei von Salmonellen zu halten. In den USA ist es üblich, Geflügelfleisch nachträglich mit Chlor und anderen Substanzen keimfrei zu machen. Auch das Europäische Parlament hat sich entschieden gegen eine Einfuhrerlaubnis für das "Chlorhuhn" ausgesprochen.
EU-Industriekommissar Günter Verheugen hatte den USA im Frühjahr 2008 zugesichert, das Embargo werde bis zum Herbst des Jahres aufgehoben. Zwischenzeitlich hatte Washington damit gedroht den transatlantischen Wirtschaftsrat zu blockieren, sollte das Einfuhrverbot für US-Huhn nicht abgeschafft werden.
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