30.04.2014 20:42:30

US-Notenbank dämmt Geldflut weiter ein

   Von Andreas Plecko

   Die US-Zentralbank drosselt ihre milliardenschweren Geldspritzen für die Wirtschaft weiter. Die Währungshüter unter dem Vorsitz von Fed-Chefin Janet Yellen beschlossen, die Käufe von Staats- und Hypothekentitel um weitere 10 Milliarden auf 45 Milliarden US-Dollar pro Monat zurückzufahren. Zugleich blieb der Leitzins bei praktisch null. Anleger und Analysten hatten diese Entscheidungen im Vorfeld erwartet. Der Beschluss fiel ohne Gegenstimme.

   Die Drosselung des Kaufprogramms betrifft je hälftig Staats- und Hypothekentitel. Bei der vorherigen Sitzung hatte die Federal Reserve den Märkten eine neue Orientierungshilfe gegeben, damit die künftige Richtung der Leitzinsen besser eingeschätzt werden kann. Die Fed wird den Leitzins danach ausrichten, ob es Fortschritte auf dem Weg zur Vollbeschäftigung gibt sowie zum Inflationsziel von 2 Prozent.

   An dieser flexiblen Richtschnur hielt die Währungsbehörde erwartungsgemäß fest. Auch nach dem Ende des Kaufprogramms werde der Leitzins "wahrscheinlich noch für geraume Zeit" auf dem derzeitigen Stand bleiben, bekräftigte die Notenbank. Die Finanzmärkte schauen sehr genau auf die geldpolitische Wende in den USA, denn sollte sie misslingen, könnte es zu einem Crash an den Börsen kommen.

   Die meisten Experten rechnen bis Mitte 2015 mit einer ersten Zinserhöhung. Grundlage für eine Normalisierung der Zinsen ist die deutlich gefestigte Konjunktur in den USA. Im Winter hatte eine Kältewelle die Wirtschaft aus dem Tritt gebracht, inzwischen stehen die Zeichen wieder auf Aufschwung, auch in der Industrie. Für die Fed ist besonders wichtig: Der Arbeitsmarkt befindet sich auf Erholungskurs, die Inflation normalisiert sich.

   Zurzeit liegt die Inflation in den USA unter dem Ziel der Notenbank, erst 2015 und 2016 ist mit einer Normalisierung zu rechnen. Deshalb drehen sich die Sorgen die Währungshüter derzeit eher um eine zu niedrige als eine zu hohe Inflation. Eine niedrige Inflation signalisiert eine schwache ökonomische Nachfrage, was die Zentralbanker unbedingt vermeiden wollen.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   April 30, 2014 14:10 ET (18:10 GMT)

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