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07.08.2017 16:24:44

UPDATE2/FMC übernimmt US-Heimdialyse-Spezialisten für 1,7 Mrd Euro

   --Fresenius Medical Care will Wachstum im Bereich der Heimdialyse stärken

   --Zukauf wird 3 Jahre nach Abschluss positiv zum Konzerngewinn beitragen

   --FMC schwächster Wert im Dax

   (NEU: Aussagen aus Analystenkonferenz, Marktreaktion)

   Von Matthias Goldschmidt und Barbara Millner

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) setzt auf Dialyse zu Hause und stärkt sich in diesem Geschäftsfeld mit einem Milliardenzukauf in den USA. Der DAX-Konzern übernimmt das Medizintechnik- und -dienstleistungsunternehmen NxStage Medical für 1,7 Milliarden Euro bzw 2,0 Milliarden US-Dollar.

   Händler stehen dem Kauf eher zurückhaltend gegenüber. Der Erwerb sei zwar nützlich, der Kaufpreis aber zu hoch. FMC zahle eine Prämie von rund 30 Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs, so Marktteilnehmer. Die Aktie des Dialysekonzern büßt am Nachmittag rund 2,4 Prozent ein und ist damit schwächster Wert im DAX.

   NxStage entwickelt, produziert und vermarktet Dialysegeräte und weitere Produkte für den Einsatz in der Heimdialyse und der Intensivmedizin, wie FMC mitteilte. "Heimdialyse ist eine wichtige Form der Behandlung nierenkranker Menschen", sagte Bill Valle, Nordamerika-Chef von FMC, laut Mitteilung. "Die Akquisition wird unser Wachstum und Weiterentwicklungen in diesem zukunftsträchtigen Bereich beschleunigen." Der FMC-Konzern erzielte 2016 über 70 Prozent seiner Erlöse und rund 80 Prozent seines operativen Ergebnisses in den USA.

Wachsendes Interesse an Heimdialyse FMC sieht in den kommenden Jahren weiter gute Chancen auf dem Dialysemarkt. Die Zahl der Dialysepatienten dürfte in den Jahren von 2015 bis 2025 weltweit um rund 6 Prozent steigen, sagte CEO Rice Powell in einer Telefonkonferenz. 2025 dürfte es demnach etwa 4,9 Millionen Patienten geben. Und immer mehr Patienten würden sich zuhause behandeln wollen, hätten sie die Möglichkeit dazu. Derzeit nutzen in den USA knapp 12 Prozent die Heimdialyse.

   Der CEO beurteilte den Zukauf daher als Eintritt in ein attraktives Segment in Nordamerika und verwies auch auf die Pipeline innovativer Produkte von NxStage. Er hob zudem die räumliche Nähe hervor: Sowohl Nxstage als auch Fresenius Medical Care North America haben ihren Sitz in Massachusetts. man kenne sich schon länger, sagte er: Es sei keine schwierige Entscheidung gewesen.

   Laut Übernahmevereinbarung mit NxStage kauft die FMC-Nordamerika-Tochter alle ausstehenden Aktien des Unternehmens gegen eine Barzahlung von 30 Dollar je Anteilsschein. Die Übernahme wird vollständig cashflow- und fremdfinanziert.

   Zum Konzerngewinn von Fresenius Medical Care soll der Zukauf drei Jahre nach Abschluss, welcher für 2018 vorgesehen ist, beitragen. Für die ersten drei bis fünf Jahre rechnet FMC mit Kostensynergien von 80 bis 100 Millionen Dollar vor Steuern pro Jahr. Für die ersten drei Jahre geht der Konzern von Integrationskosten von insgesamt 150 Millionen Dollar vor Steuern aus. Die Aktionäre von Nxstage und die zuständigen Behörden müssen dem Deal noch zustimmen.

Analysten rügen Kaufpreis Der Zukauf sei ein strategisch sinnvoller Einstieg in den Markt für Heim-Dialyse, kommentieren die Analysten bei Bryan Garnier. Zudem werde FMC Skaleneffekte heben können. Allerdings werde die Akquisition 2018 und 2019 noch gewinnverwässernd wirken. Die Analysten sehen die Synergien vor Steuer pro Jahr bei rund 80 bis 100 Millionen Dollar.

   "Jedoch ist ein Gewinnbeitrag erst im dritten Jahr enttäuschend, wenn man bedenkt, dass wir von FMC erwarten, im nächsten Jahr nur im mittleren bis hohen einstelligen Bereich zu wachsen", so die Analysten. Daher gehen sie nicht davon aus, dass die Akquisition eine Auswirkung auf die Profitabilitätsziele des Unternehmens bis 2020 hat.

   Die 1998 gegründete Nxstage kam 2016 auf einen Umsatz von 366 Millionen Dollar, ein Plus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In diesem Jahr soll der Umsatz auf 400 bis 405 Millionen Dollar steigen, hatte das Unternehmen in Aussicht gestellt. Bei der Vorlage der Zweitquartalszahlen an diesem Montag hieß es, dass mit Blick auf die Übernahme durch FMC keine Prognose mehr veröffentlicht werde.

   Mitarbeit: Michael Denzin

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/mgo/bam/smh

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   August 07, 2017 09:54 ET (13:54 GMT)

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