08.11.2012 12:32:32

UPDATE: US-Tochter Reebok trübt weiter Bilanz von Adidas

   --Adidas mit glänzendem 3. Quartal

   --Reebok-Probleme trüben Bilanz

   --Schwaches Schlussquartal erwartet

   --2013 erneut auf Rekordjagd

   (NEU: Details, Hintergrund)

   Von Natali Schwab

   Der Sportartikelhersteller adidas ist weiter auf Rekordjagd. Wermutstropfen bleibt jedoch die US-Tochter Reebok, die weiter massiv an Umsatz verliert. Hier kommt die Sanierung nur langsam voran - vielleicht zu langsam. Die Adidas-Aktie geht daher trotz eines glänzenden dritten Quartal mit über drei Prozent auf Talfahrt.

   Die Erlöse der US-Tochter sanken im dritten Quartal währungsbereinigt um 25 Prozent. Viel liegt weiterhin an Basiseffekten, wie der gekündigte Lizenzvertrag der US-Football-Liga NFL. Zudem waren die US-Erlöse mit der NHL in die Hockey-Sparte Reebok-CCM Hockey umgruppiert worden. Bereinigt um diese Faktoren sowie die ebenfalls bekannten Unregelmäßigkeiten in Indien außer Acht lassend, sank der Umsatz "nur" um sechs Prozent im Quartal.

   "Das heißt nicht, dass das zufriedenstellend wäre", räumte Vorstandsvorsitzender Herbert Hainer in einer Telefonkonferenz ein. Dennoch bleibt er für Reebok insgesamt optimistisch. Der Transfer in eine reine Fitness-Marke gehe voran, 2013 soll Reebok wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Ansonsten entwickelte sich Adidas im dritten Quartal weiter robust und übertraf die Erwartungen der Analysten.

   Im Gegensatz zur Konkurrenz von Nike oder Puma konnte Adidas auch die vielbeachtete Bruttomarge steigern, wenn auch nur leicht. Sie nahm um 0,3 Prozentpunkte auf 47,4 Prozent zu. Höhere Beschaffungskosten wurden durch höhere Preise, einen größeren Anteil am höhermargigen Einzelhandel sowie durch eine günstigere regionale Umsatzverteilung mehr als ausgeglichen. Unter dem Strich erhöhte Adidas seinen Nettogewinn um 13,5 Prozent auf 344 Millionen Euro.

   Der Umsatz stieg um 11,4 Prozent auf knapp 4,2 Milliarden Euro. Positiv entwickelten sich dabei die Marken adidas, TaylorMade-adidas Golf sowie Rockport. Alle Regionen trugen zum Wachstum bei, wobei Adidas vor allem in den Schwellenländern dynamisch wuchs. Lateinamerika und die europäischen Wachstumsmärkte legten zweistellig zu. In China betrug das Umsatzplus 25,5 Prozent, wovon währungsbereinigt noch 10,5 Prozent übrig blieben. Damit entwickelte sich Adidas besser als die Konkurrenz. "Und diese Entwicklung wird sich auch weiter fortsetzen", zeigte sich Hainer zuversichtlich. Nike hatte hier zuletzt Schwächen gezeigt. Vor allem die hohen Lagerbestände gaben Analysten Anlass zur Sorge. Diese Probleme habe Adidas nicht, sagte Hainer.

   Der Manager bekräftigte daher die Ergebnisprognose für das laufende Jahr. Demzufolge soll der Nettogewinn um 15 bis 17 Prozent auf 770 bis 785 Millionen Euro steigen. Die operative Marge wird bei annähernd acht Prozent gesehen. Lediglich beim Umsatz zeigte sich Adidas einen Hauch pessimistischer: Der währungsbereinigte Anstieg wird nun im hohen einstelligen Bereich erwartet anstelle von annähernd zehn Prozent.

   Dies mag auf den ersten Blick überraschen, liegt das Unternehmen nach neun Monaten deutlich über diesen Erwartungen. Das vierte Quartal, traditionell ohnehin der Zeitraum mit dem kleinsten Ergebnisbeitrag, wird von mehreren Faktoren belastet. Wieder ganz vorne dabei: Reebok. Die fehlenden NFL-Lizenzerlöse werden im Schlussquartal ihren Höhepunkt erreichen, erläuterte Hainer. Die Unregelmäßigkeiten bei der indischen Reebok-Tochter führen zudem zu weiteren Belastungen von zehn bis 15 Millionen Euro, erläuterte Finanzchef Robin Stalker. Damit würde das indische Abenteuer Adidas damit 70 bis 75 Millionen Euro kosten.

   Und auch der Tarifstreit in der nordamerikanische Eishockey-Liga NHL kommt Adidas teuer zu stehen. Derzeit ruht der Spielbetrieb, da sich die Liga und die Spielergewerkschaft nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen können. Zunächst gilt der sogenannte Lock-out bis 30. November. Derzeit laufen Gespräche, um die Saison zu retten und womöglich ab Dezember wieder spielen zu können. Für Adidas ist dies bitter: Der Kontrakt mit der NHL hat ein Umsatzvolumen von 100 Millionen Euro jährlich. Dabei geht Hainer davon aus, die meisten dieser Effekte soweit als möglich ausgleichen zu können.

   2013 soll dann ein weiteres Rekordjahr werden: Neben einer Umsatzsteigerung geht der Herzogenauracher Konzern von einer deutlich zweistelligen prozentualen Gewinnsteigerung sowie einer Verbesserung der operativen Marge auf etwa neun Prozent aus. Dazu beitragen sollen neue Produkte und neue Markeninitiativen, kündigte Hainer an. Diese sollen helfen, weitere Marktanteile zu gewinnen.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@dowjones.com

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   November 08, 2012 06:01 ET (11:01 GMT)

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