Update: ThyssenKrupp plus 7% - Hoffnung auf Verkauf von Steel Americas

    FRANKFURT (dpa-AFX) - ThyssenKrupp haben am Freitag von neuen Spekulationen um einen baldigen Verkauf von Steel Americas und einem positiven Analystenkommentar und profitiert und sehr stark zugelegt. Die Titel des Stahl- und Industriekonzerns gingen mit einem Aufschlag von 7,06 Prozent auf 14,33 Euro aus dem Handel. Sie waren damit zweitgrößter Gewinner im Dax (DAX), der um 2,02 Prozent zulegte.

    Der Industriekonzern verhandelt nach eigenen Angaben derzeit intensiv über den Verkauf der Stahlwerke in Brasilien und den USA. Zu den Gesprächspartnern gehöre auch der brasilianische Minenkonzern Vale, der bei einem möglichen Gebot von der Regierung Brasiliens unterstützt werden könnte. Vale ist bereits mit gut einem Viertel an dem Werk in Brasilien beteiligt. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass sich der brasilianische Stahlkonzern CSN als Favorit für die beiden Werke herauskristallisiert habe. Kreisen zufolge dürfte es keinen Abschluss vor der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen am 15. Mai geben.

UBS: ANGST VOR KAPITALERHÖHUNG UNBEGRÜNDET        

    Am Morgen hatte die UBS die Thyssen-Aktien von "Sell" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 15,40 auf 16,00 Euro erhöht. Zudem wurde der Titel von der "Least Preferred List" gestrichen. Analyst Carsten Riek sieht derzeit eine gute Kaufgelegenheit für die Papiere, da im gegenwärtigen Kursniveau Steel Americas mit lediglich 0,8 Milliarden Euro eingepreist sei. Ferner betrachtet er die Marktbefürchtungen in puncto Kapitalerhöhung als unbegründet. Die jüngsten Geschäftszahlen des Stahlkonzerns seien zwar schwach, eine Kapitalerhöhung sei aber nicht nötig. Dafür spreche auch die von ihm ab 2014/15 erwartete Free-Cashflow-Rendite.

    Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel beließ vor diesem Hintergrund seine Einstufung auf "Buy" mit einem Kursziel von 18 Euro. Die kolportierte Lösung einer verbleibenden Beteiligung am brasilianischen Werk hält der Experte nicht für die schlechteste Idee. Bloomberg zufolge erwägt ThyssenKrupp den Verkauf eines 33-Prozent-Anteils an CSN und einer zusätzlichen Beteiligung von sechs Prozent an Vale, so dass alle drei Parteien künftig jeweils ein Drittel an der Stahlhütte hielten./edh/rum/ck/he