31.08.2014 19:36:30

UPDATE: Stanislaw Tillich bleibt Ministerpräsident in Sachsen

   -- CDU hält Konkurrenz deutlich auf Abstand

   -- SPD-Chef Gabriel greift Wahlsieger Tillich an

   -- AfD erreicht aus dem Stand 10 Prozent

   (NEU: Stimmen Tillich, Gabriel, AfD-Landeschefin Petry, Details)

   Von Christian Grimm

   Die CDU hat die Landtagswahl in Sachsen eindeutig für sich entschieden. Die Partei um Spitzenkandidat Stanislaw Tillich holte laut ARD-Hochrechnung 39,2 Prozent der Stimmen. Bei der Prognose des ZDF waren es 39,5 Prozent. Im Wahlkampf wurde Tillich sogar die absolute Mehrheit zugetraut, die er aber deutlich verfehlte. Vor fünf Jahren hatten die Christdemokraten noch 40,2 Prozent erzielt. "Das ist ein Super-Ergebnis. Der Abstand zu den Oppositionsparteien ist so groß wie vor fünf Jahren", kommentierte der Amtsinhaber das vorläufige Ergebnis.

   Die Linke kommt mit 19,0 Prozent in den Hochrechnungen auf den zweiten Platz, gefolgt von der SPD mit 12,5 Prozent. Die Sozialdemokraten konnten sich zwar um rund zweieinhalb Prozentpunkte steigern, blieben aber unter den angepeilten 15 Prozent. SPD-Chef Sigmar Gabriel gratulierte den Genossen im Freistaat und griff gleichzeitig den Wahlsieger scharf an. Mit seiner Entscheidung, den Wahltermin auf den letzten Ferientag zu legen, habe Tillich der Demokratie einen Bärendienst erwiesen. Aus Gabriels Sicht hat das dafür gesorgt, dass die Wahlbeteiligung mit unter 50 Prozent gering blieb, was wiederum die Alternative für Deutschland (AfD) und die rechtsextreme NPD gestärkt habe. Der Vize-Kanzler verlangte von der CDU, keinesfalls mit der AfD zu koalieren.

   Den Euro-Gegnern gelang in Sachsen eine dicke Überraschung. Sie schafften bei der Premiere den Sprung in den Landtag und erzielten aus dem Stand rund 10,0 Prozent. Umfragen hatten die Partei zuletzt lediglich bei 7 Prozent gesehen. "Die AfD ist angekommen. Sie ist in Sachsen angekommen aber auch in Deutschland angekommen", jubelte Landessprecherin Frauke Petry. Damit hängte die AfD auch die Grünen ab, die laut den ersten Zahlen zwischen 5,4 und 5,8 Prozent der Stimmen einfuhren.

   Nicht mehr im Parlament vertreten ist die bisherige Regierungspartei FDP. Die Liberalen büßten im Vergleich zur Landtagswahl vor fünf Jahren massiv ein und landeten bei deutlich unter 5 Prozent (zwischen 3,8 und 4,2 Prozent). Die FDP ist damit in keinem Bundesland mehr an einer Regierung beteiligt. Die rechtsextreme NPD wird hingegen wahrscheinlich wieder mit Abgeordneten im Landtag vertreten sein. Die Partei erlangte die nötigen 5,0 Prozent, steht aber noch auf die Kippe.

   Ministerpräsident und CDU-Landeschef Stanislaw Tillich, der seit 2008 an der Spitze des Freistaats steht, hat sich bisher auf keine Koalition festgelegt. Nur ein Zusammengehen mit Linken und NPD schloss er aus. Beobachtern gilt aber ein schwarz-rotes Bündnis mit den Sozialdemokraten als wahrscheinlichste Konstellation. Die CDU stellt seit der Wiedervereinigung den Ministerpräsidenten in

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   August 31, 2014 13:05 ET (17:05 GMT)

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