HDAX
03.06.2013 16:40:31
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UPDATE: Rückzug von BHF-Kauf würde RHJI Millionen kosten - Kreise
Von Madeleine Nissen und Margot Patrick
Die Deutsche Bank hat sich bei den Verhandlungen um den Verkauf der BHF-Bank abgesichert. Sollte der Kaufinteressent RHJI vor der bis Ende des Sommers laufenden Frist aussteigen wollen, muss er sowohl an die Bank als auch die Co-Investoren eine Strafzahlung in Millionenhöhe zahlen, wie eine informierte Person zu Wall Street Journal Deutschland sagte. RHJI will für die Privatbank 384 Millionen Euro auf den Tisch legen und hat dafür mehrere Investoren als Unterstützung ins Boot geholt.
Bei den Kosten im Fall eines Ausstieges handelt es sich aber wohl nicht um eine klassische "Break- up- Fee", da RHJI die Vereinbarung einer solchen Klausel bei einer Telefonkonferenz im September ausgeschlossen hatte. Diese liegt üblicherweise in einer Spanne von ein bis fünf Prozent des Transaktionsvolumens.
Der jetzige Hinweis auf eine Strafgebühr kommt von RHJI-Verwaltungsratsvorsitzenden Ron Daniel, nachdem Hedgefonds Wind gegen die Strategie des Vorstands und damit gegen den Kauf der BHF-Bank gemacht haben. Die Höhe der Kosten im Falle eines Ausstiegs nannte Daniel nicht.
Die an RHJI beteiligte Hedgefonds - darunter Equilibria Capital und Polar Capital - wollen die Zerschlagung der Finanzgruppe. Ihr Ziel ist es, Kasse zu machen, da ihrer Ansicht nach der Marktwert von RHJI deutlich niedriger liegt als der Wert der Summe der einzelnen Teile. Die Hedgefonds sind auch unglücklich darüber, dass der Wert der RHJI-Aktien seit 2005 um rund 80 Prozent eingebrochen ist. Sie werben daher vor dem Investorentreffen am 18. Juni für ihre Vorschläge bei den anderen Aktionären.
Ein ähnlicher Antrag war bereits bei der vergangenen Hauptversammlung wegen eines Formfehlers gescheitert. Die Aktionäre hatten sich zudem mit ganz überwiegender Mehrheit hinter den Vorstand gestellt.
RHJI ist ein Ableger der US-amerikanischen Private-Equity-Firma Ripplewood Holdings. Seit dem Kauf der damals zur Commerzbank gehörenden Kleinwort Benson firmiert RHJI als Finanzgruppe. Mit der BHF würde das Finanzinstitut seine Position auf Deutschland ausweiten.
Verwaltungsratsvorsitzender Ron Daniel bat die Aktionäre in seinem Brief indes um Unterstützung. Die Tochter der Deutschen Bank passe kulturell und strategisch gut zur schon erworbenen Bank Kleinwort Benson. Sollte die Übernahme nicht innerhalb der gesetzten Frist bis Ende des Sommers gelingen, sei er offen für eine Ausschüttung an die Anteilseigner. Der Verzicht auf die Transaktion schon vor Ende der Frist berge dagegen die Gefahr, dass RHJI Schadenersatz an die Deutsche Bank und an Co-Investoren der BHF-Übernahme zahlen müsse.
Sowohl die Deutsche Bank als auch RHJI sind fest entschlossen, den Verkauf zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte: "Wir sind weiter zuversichtlich, den Verkauf der BHF-Bank mit RHJI erfolgreich abzuschließen."
Allerdings steht noch die Genehmigung der Finanzaufsicht BaFin für die Transaktion aus. Laut früheren Angaben informierter Personen hat die Finanzaufsicht Zweifel an der nachhaltigen Finanzierung der BHF durch die Käufer.
Kontakt zu den Autoren: madeleine.nissen@wsj.com; margot.patrick@dowjones.com
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June 03, 2013 10:09 ET (14:09 GMT)
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