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08.10.2016 22:04:48

UPDATE/Polizei sucht nach Anschlagswarnung Syrer aus Chemnitz

   --gefährlicher Sprengstoff in Wohnung des Gesuchten

   --drei Bekannte festgenommen

   (NEU: weitere Details, Zusammenfassung der Einzelmeldungen, Detonation)

   BERLIN (AFP)--Nach dem Fund von hochgefährlichem Sprengstoff in Chemnitz fahndet die Polizei nach einem 22-jährigen Syrer. Der Mann, der im Verdacht steht, einen Sprengstoffanschlag vorbereitet zu haben, war am Samstagabend weiter auf der Flucht, wie ein Sprecher des Landeskriminalamtes Sachsen sagte. Drei Bekannte von ihm wurden in Chemnitz festgenommen. Sicherheitskreise halten einen islamistischen Hintergrund für möglich.

   Nach dem Großeinsatz in Chemnitz sucht die Polizei den 22-jährigen Jaber A. Sie veröffentlichte ein Foto des Verdächtigen und rief die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Der Gesuchte sei "mit einem schwarzen Kapuzensweatshirt mit auffälligem Druck bekleidet". "Die Fahndung nach dem Tatverdächtigen läuft", erklärte die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter und rief zur Vorsicht auf.

   In einer gestürmten Wohnung, die von dem Verdächtigen genutzt wurde, fanden die Ermittler mehrere hundert Gramm "hochbrisanten Sprengstoff". Dieser war weit gefährlicher als TNT, wie ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) Sachsen am Samstagabend nach der kontrollierten Sprengung in mehreren Erdlöchern sagte. Davon hätte eine "vergleichsweise geringe Menge extremen Schaden anrichten" können. Bei der Sprengung habe es eine erhebliche Detonation gegeben. "Wir konnten eine erhebliche Gefährdung für die Bevölkerung reduzieren."

   Die mutmaßlichen Anschlagspläne des 22-jährigen Syrers haben möglicherweise einen islamistischen Hintergrund. Konkrete Hinweise über mögliche Anschlagsziele lagen dem LKA Sachsen zufolge bis zum Abend nicht vor. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen erfuhr, "erscheint ein islamistischer Hintergrund derzeit möglich".

   Die Polizei nahm drei Bekannte des Verdächtigen fest. "Es gab drei Festnahmen, zwei im Bereich des Hauptbahnhofes, eine weitere im Bereich der Innenstadt", sagte der LKA-Sprecher. "Das sind Kontaktpersonen oder zumindest Bekannte des gesuchten Tatverdächtigen, die wir über die Ermittlungen identifizieren konnten."

   Inwiefern die drei vorläufig Festgenommenen mit den mutmaßlichen Plänen des 22-Jährigen in Verbindung stehen, war dem LKA-Sprecher zufolge zunächst unklar. Zur Herkunft der drei Festgenommenen machte er keine Angaben.

   Den Hinweis auf die mögliche Gefahr bekam die Polizei in Sachsen am Freitagabend vom Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) in Köln, wie ein BfV-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP bestätigte. Die dem Verfassungsschutz vorliegenden Hinweise stammten aus nachrichtendienstlichen Erkenntnissen.

   Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte: "Wir nehmen den Sachverhalt ernst, die zuständigen Behörden stehen miteinander in engem Kontakt."

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh

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   October 08, 2016 15:07 ET (19:07 GMT)- - 03 07 PM EDT 10-08-16

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