06.11.2016 15:02:45
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UPDATE/Offensive zur Rückeroberung der syrischen IS-Hochburg Raka gestartet
--Aan dem Einsatz sind 30.000 Kämpfer beteiligt
--Türkei soll nicht an der Offensive beteiligt werden
(NEU: Anti-IS-Koalition hat bereits erste Waffen geliefert, 50 US-Militärberater sollen Luftangriffe koordinieren)
AIN ISSA (AFP)--Nach dem Vormarsch auf die nordirakische Großstadt Mossul hat nun auch eine Offensive zur Rückeroberung der syrischen IS-Hochburg Raka begonnen. "Die große Schlacht zur Befreiung von Raka und seiner Umgebung hat begonnen", verkündete eine Sprecherin der Demokratischen Syrischen Kräfte (SDF), einer von den USA unterstützten kurdisch-arabischen Militärallianz, am Sonntag. Die Türkei soll nicht an der Offensive beteiligt werden.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte Raka am Ufer des Euphrat 2013 erobert und sie später zur Hauptstadt ihres 2014 ausgerufenen Kalifats erklärt. Eine Rückeroberung der Stadt war seit längerem erwartet worden. US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte vor knapp zwei Wochen gesagt, die Rückeroberung werde "in wenigen Wochen" beginnen.
Die SDF-Sprecherin Dschihan Scheich Ahmed sagte nun bei einer Pressekonferenz in Ain Issa, rund 50 Kilometer nördlich von Raka, an dem Einsatz namens "Wut des Euphrat" seien 30.000 Kämpfer beteiligt. Der Einsatz begann demnach am Samstagabend.
Die SDF-Miliz ist ein Bündnis kurdischer und arabischer Rebellen. Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) stellen einen Großteil der Kämpfer. Sie haben den IS bereits aus mehreren Orten in Nordsyrien vertrieben, darunter die strategisch wichtige Stadt Manbidsch.
Nun werde auch Raka von den "Kräften des globalen, dunklen Terrorismus" befreit, sagte Ahmed. Ein anderer SDF-Sprecher sagte, die Offensive sei in zwei Schritten geplant. Zunächst werde die Umgebung rund um Raka "befreit und die Stadt isoliert", dann werde die Kontrolle über Raka zurückgewonnen, sagte der Sprecher Talal Sello der Nachrichtenagentur AFP.
Die US-geführte Anti-IS-Koalition habe die Offensive bereits durch eine erste Waffenlieferung unterstützt, erklärte Sello. Nach Angaben aus SDF-Kreisen sollen auch 50 US-Militärberater an der Offensive teilnehmen, vor allem um Luftangriffe der Koalition zu koordinieren.
Der Kampf um Raka werde aber nicht einfach werden und lange dauern, da der IS seine Bastion erbittert verteidigen werde, warnte Sello. "Der IS weiß, dass der Verlust von Raka sein Ende in Syrien bedeutet."
Im Irak wird bereits seit drei Wochen um die IS-Hochburg Mossul gekämpft. An der Seite der irakischen Soldaten kämpfen kurdische Peschmerga-Kämpfer, die Anti-IS-Koalition unterstützt sie mit Luftangriffen. Mossul und Raka sind die beiden letzten Hochburgen des IS in der Region.
Die SDF-Miliz und die maßgeblich beteiligte Kurdenmiliz YPG kontrollieren bereits große Gebiete im Norden Syriens. Die Türkei will jedoch verhindern, dass die Kurden ein zusammenhängendes Autonomiegebiet in der Grenzregion schaffen.
Die türkische Armee hatte daher im August einen Bodeneinsatz mit Panzern in Syrien begonnen, der sich gegen den IS und die YPG richtet. Vor kurzem hatte die türkische Führung angekündigt, dass die in Nordsyrien stationierten Soldaten ihre Einsätze auch auf Raka ausdehnen könnten.
Vor der Offensive auf Raka vereinbarte die SDF-Miliz nach eigenen Angaben aber nun mit den USA, die Türkei von dem Einsatz auszuschließen. Die türkische Armee und auch mit ihr verbündete Rebellen würden "keine Rolle" bei der Offensive spielen, sagte der SDF-Sprecher Sello.
Ein US-Militärvertreter sagte, die SDF-Miliz sei der "kompetenteste Verbündete" für die Raka-Offensive. Ein "wichtiger Vorteil" sei etwa die Beteiligung ortsansässiger Kämpfer. Der Einsatz zur "eigentlichen Befreiung Rakas" werde im Laufe der Offensive aber "mit den Verbündeten und Partnern" geplant. Geklärt werden müsse etwa, wer die Stadt am besten kontrollieren solle, "um die Rückkehr des IS zu verhindern".
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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November 06, 2016 08:31 ET (13:31 GMT)- - 08 31 AM EST 11-06-16
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