Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
31.01.2014 23:06:34

UPDATE/MÄRKTE USA/Wall Street zum Wochenausklang erneut auf Talfahrt

   (NEU: Tabelle mit Treasury-Kursen)

   Von Claudia Nehrbaß

   Nach der kurzen Zwischenerholung am Donnerstag haben die US-Börsen am Freitag wieder den Rückzug angetreten. Enttäuschende Quartalsausweise einiger bedeutender Unternehmen, darunter Amazon und Chevron, und die Angst vor einer Deflation in der Eurozone ließen die Anleger ihr Geld aus Aktien abziehen. Auch die Kapitalflucht aus den Schwellenländern blieb ein zentrales Thema.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,9 Prozent auf 15.699 Punkte. Der S&P-500 gab um 0,7 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent. Das Umsatzvolumen war mit 0,95 (Donnerstag: 0,65) Milliarden Aktien recht lebhaft. Auf 1.171 Kursgewinner kamen 1.949 -verlierer. Unverändert schlossen 104 Titel.

   Der massive Abzug von Kapital, der bislang vor allem nicht-europäische Staaten betroffen hatte, greift nun auch auf Länder über, die nahe am Herzen Europas liegen. Jüngstes Opfer der Kapitalflucht ist Ungarn, das zwar nicht der Eurozone angehört, aber immerhin Mitglied der Europäischen Union ist. Ungarn ist nach einer Serie von Zinssenkungen in die Schusslinie geraten. Die Landeswährung Forint fiel am Freitag zum Euro auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren.

   Ein Vertreter der ungarischen Zentralbank sah dennoch keine Notwendigkeit, Maßnahmen zur Stützung des Forint zu ergreifen, wie es einige andere Notenbanken in dieser Woche getan hatten. Unter anderem hatten die türkischen Währungshüter drastische Zinserhöhungen beschlossen, um den Verfall der Lira zu stoppen, die aber keine nachhaltige Wirkung zeigten.

   Neben den Verwerfungen an den Märkten der Schwellenländer schürte die geringe Teuerung in der Eurozone Angst vor einer Deflation in der Region. Die Inflation sank im Januar auf ein Rekordtief, was Zweifel an der Erholung der europäischen Wirtschaft nährte.

   Vor diesem Hintergrund scheuten die US-Anleger das Risiko, auch wenn die heimischen Konjunkturdaten vom Freitag recht ordentlich ausfielen. Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago fiel weniger stark als erwartet. Eine Umfrage der Universität Michigan zur Verbraucherstimmung und Daten zu den persönlichen Ausgaben der US-Bürger zeugten von einer gesunden Konsumfreude. Das ist von großer Bedeutung, denn der private Konsum macht rund 70 Prozent der Wirtschaftsleistung der USA aus.

   Die Erholung der Wirtschaft hat die US-Notenbank in dieser Woche veranlasst, ihre Konjunkturstimuli abermals zu drosseln. Allerdings war es gerade die lockere Geldpolitik der Federal Reserve, die die Aktienrally im vergangenen Jahr befeuerte. Wenn die Fed nun nach und nach den Geldhahn zudreht und damit den Märkten die Nahrung entzieht, verschlechtern sich die Chancen auf eine Fortsetzung der Rally, so die Überlegung vieler Marktteilnehmer.

   Die wachsenden Zweifel am Potenzial der Aktienmärkte trieben die Anleger an den Anleihemarkt. Dort drückten steigende Kurse die Rendite zehnjähriger Treasurys um 5 Basispunkte auf 2,65 Prozent.

   Der Dollar profitierte abermals von der Entscheidung der US-Notenbank, ihr Konjunkturprogramm zu drosseln. Der Euro fiel erstmals seit Ende November durch die Marke von 1,35 Dollar und kostete im späten Handel rund 1,3490 Dollar. Devisenhändler verwiesen ferner darauf, dass nach den jüngsten schwachen Inflationsdaten nun nicht mehr ausgeschlossen werden kann, dass die Europäische Zentralbank auf ihrer Sitzung in der kommenden Woche die Leitzinsen nochmals marginal nach unten nimmt.

   Gold war wegen der Kursverluste an den Aktienmärkten anfangs als sicherer Hafen gesucht, wurde dann aber verkauft. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,2 Prozent bzw 2,70 Dollar auf 1.239,80 Dollar. Aus dem Handel hieß es, da die US-Notenbank ihre Entschlossenheit demonstriert habe, die geldpolitischen Zügel zu straffen, sähen die Anleger keinen Grund mehr, sich gegen eine Inflation abzusichern, wie sie bei einer Fortsetzung der lockeren Geldpolitik zu befürchten wäre. Auch die bevorstehenden Feiertage zum Neujahrsfest in China dürften die Nachfrage nach Gold dämpfen.

   Die Probleme der Schwellenländer und die enttäuschenden europäischen Konjunkturdaten weckten Befürchtungen, dass die weltweite Nachfrage nach Öl abnehmen könnte. Das Barrel der US-Sorte WTI verbilligte sich um 0,8 Prozent bzw 0,74 Dollar auf 97,49 Dollar. Brentöl gab um 1,4 Prozent bzw 1,55 Dollar auf 106,40 Dollar nach.

   An der Börse entwickelten sich die Kurse der beiden Internet-Konzerne Amazon und Google in entgegengesetzte Richtungen. Beide Unternehmen hatten am Donnerstagabend ihre Quartalszahlen vorgelegt. Amazon hat im Schlussquartal trotz deutlich besserer Geschäfte die Erwartungen des Marktes klar verfehlt. Sowohl Umsatz als auch Gewinn blieben im wichtigen Weihnachtsquartal hinter den Prognosen der Analysten zurück. Die Papiere stürzten um 11 Prozent ab.

   Google konnte dagegen überzeugen. Im Fokus standen vor allem die Erlöse, die der Internetkonzern mit Werbung erzielt. Hier wurde ein deutlicher Anstieg um 17 Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar verzeichnet. Somit lag Google auch bei den Gesamterlösen von 16,9 Milliarden Dollar, die ebenfalls um 17 Prozent in die Höhe schnellten, etwas über den Erwartungen des Marktes. Die Aktie stieg um 4,0 Prozent.

   Mit einem Kursrückgang um 4,1 Prozent wurde der Quartalsausweis von Chevron aufgenommen. Der Ölkonzern hat im vierten Quartal durchweg schwächere Ergebnisse als ein Jahr zuvor erzielt. Das Unternehmen förderte weniger Öl, verkaufte dies zu geringeren Preisen und schaffte auch im Raffinerie-Geschäft nur schwache Margen.

   Wal-Mart-Aktien hielten sich trotz einer Gewinnwarnung recht gut. Sie sanken um 0,1 Prozent. Der weltgrößte Einzelhändler wird im vierten Quartal wegen des harten Winters in Nordamerika die Erwartungen nicht erfüllen. Bestenfalls kann Wal-Mart nur noch das untere Ende der bisherigen Prognosespanne erreichen. Mit der Warnung schließt sich Wal-Mart vielen anderen US-Unternehmen aus der Einzelhandels- und Restaurantbranche an, die bereits wegen des Wetters und massiver Rabatte über rückläufige Umsätze klagten.

   Gesucht war dagegen die Microsoft-Aktie mit Spekulationen, wonach Microsoft-Manager Satya Nadella als erster Anwärter für die Nachfolge von Steve Ballmer an der Spitze des Unternehmens gilt. Die Papiere legten um 2,7 Prozent zu.

INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.698,85 -0,94 -149,76 S&P-500 1.782,58 -0,65 -11,61 Nasdaq-Comp. 4.103,88 -0,47 -19,25 Nasdaq-100 3.521,92 -0,30 -10,49

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 100 2/32 up 1/32 0,336% -1,5BP 3/4% 3-year 100 7/32 up 3/32 0,670% -3,2BP 1 1/2% 5-year 100 1/32 up 6/32 1,495% -4,6BP 2 3/8% 7-year 99 31/32 up 10/32 2,130% -5,0BP 2 3/4% 10-year 100 26/32 up 12/32 2,651% -4,4BP 3 3/4% 30-year 102 21/32 up 19/32 3,603% -3,2BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.33 Uhr Do, 17.15 Uhr EUR/USD 1,3490 -0,40% 1,3543 1,3555 EUR/JPY 137,8271 -0,72% 138,8230 139,2791 EUR/CHF 1,2228 -0,10% 1,2240 1,2252 USD/JPY 102,1850 -0,32% 102,5155 102,7240 GBP/USD 1,6441 -0,22% 1,6477 1,6492 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

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   January 31, 2014 16:36 ET (21:36 GMT)

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