18.05.2016 12:40:47

UPDATE/MÄRKTE ASIEN/China führt Verlierer an - Suzuki unter Druck

   --Chinesische Börsen klar im Minus

   --Japanisches BIP stützt nicht

   --Suzuki brechen mit Abgasskandal ein

   (NEU: Kurs-Entwicklungen im Zuge der Kuka-Übernahme)

   Von Chao Deng und Kosaku Narioka

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Angeführt von den chinesischen Börsen ist es am Mittwoch in der Region Südostasien und Australien abwärts gegangen. An den chinesischen Börsen sorgte Enttäuschung über die erhoffte, aber bislang ausgebliebene Handelsverzahnung zwischen den Börsen Hongkong und Shenzhen für Abgaben. In Tokio suchten Anleger nach einer Interpretation des Wirtschaftswachstums im ersten Quartal, das überraschend positiv ausgefallen war.

   Die Mehrheit der Anleger interpretierte die guten Daten als Absage an weitere Stimuli. Während der Nikkei-225 nach volatilem Verlauf mit 0,1 Prozent bei 16.645 Punkten knapp im Minus schloss, verloren die chinesischen Börsen deutlich stärker. Der Leitindex in Schanghai büßte 1,3 Prozent, der HSI in Hongkong 1,5 Prozent ein und in Shenzhen ging es noch deutlicher talwärts.

Politik sorgt für Dämpfer in China Zhang Dejiang, ein hochrangiger chinesischer Regierungsvertreter, machte bei seiner Aufwartung in Hongkong wider Erwarten keinerlei Andeutungen über eine Handelsverzahnung zwischen den Börsen in Hongkong und Shenzhen nach dem Vorbild der Kooperation zwischen Hongkong und Schanghai. Zhang sprach stattdessen ausschließlich über Initiativen zum Ausbau von Handel und Infrastruktur zwischen China, Asien und Europa. Als Belastungsfaktor in China machten Händler zudem Gerüchte aus, die Regulierungsbehörden des Landes könne den Rentenmarkt stärker an die Kandare nehmen.

   Derweil hat sich die japanische Wirtschaft zu Jahresbeginn überraschend deutlich erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im Vergleich zum Vorquartal annualisiert um 1,7 Prozent zu. Volkswirte hatten für das Auftaktquartal dagegen lediglich eine BIP-Steigerung von annualisiert 0,3 Prozent erwartet. Im Handel lösten die Daten aber keine Euphorie aus, weil laut Händlern damit die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher Stimuli gesunken sein dürfte.

   Insbesondere eine Verschiebung der geplanten Mehrwertsteuererhöhung dürfte nun vom Tisch sein, so eine Befürchtung im Handel. Dennoch sei das Sentiment aber insgesamt gar nicht schlecht: "Als die Aktien im Januar und Februar deutlich fielen, sahen viele Anleger für die nähere Zukunft schwarz. So gesehen sind die Bewegungen heute ganz ordentlich", kommentierte Chefanalyst Soichiro Monji von Daiwa SB Investments das aktuelle Börsengeschehen.

Suzuki-Aktie stürzt ab Nach einer Zweitagesrally, die den australischen Aktienmarkt auf ein Neunmonatshoch geführt hatte, wurden dort Gewinne eingestrichen. Als Anlass hätten die Zinserhöhungsfantasien in den USA gedient, wo sich gleich mehrere Vertreter der US-Notenbank für kurzfristig steigende US-Zinsen ausgesprochen hätten, hieß es. Daran änderten auch schwächer als erwartet ausgefallene Lohnsteigerungen in Australien nichts, die der australischen Notenbank zumindest theoretisch Spielraum für weitere Zinssenkungen liefern könnten. Vor allem Bankenwerte zeigten sich schwach.

   Unter den Einzelwerten brach der Kurs von Suzuki Motor in Tokio um 9,4 Prozent ein. Der Skandal um manipulierte Abgas- und Verbrauchstests in Japan scheint sich auszuweiten. Suzuki soll für einige seiner in Japan verkauften Fahrzeugmodelle unzulässige Testmethoden zur Ermittlung der Abgaswerte verwendet haben. Vor einigen Wochen hatte Mitsubishi Motors eingestanden, bei der Ermittlung von Verbrauchswerten getrickst zu haben. Die Aktie war daraufhin tagelang massiv unter Druck. Pünktlich zum Börsenschluss räumte Suzuki die Anwendung unzulässiger Verbrauchstests in Japan ein. Betroffen sind Unternehmensangaben zufolge 2,1 Millionen Fahrzeuge. Händler sahen deshalb für Donnerstag weiteres Abwärtspotenzial.

   In China gehörten die Papiere von Wertpapierhandelshäusern aus Enttäuschung über die ausgebliebene Handelsverzahnung der Börsen zu den klaren Verlierern. CITIC Securities büßten 2,5 Prozent und Haitong Securities 1,8 Prozent ein.

   Auf die Milliardenofferte der chinesischen Midea Group für den deutschen Maschinenbauer Kuka mit einer Prämie von 30 Prozent auf den durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen drei Monate konnten Anleger zunächst nicht handeln. Die in Shenzhen notierte Midea-Aktie war vom Handel ausgesetzt. In Tokio zogen unterdessen Sumitomo Mitsui Trust um 4,6 Prozent an. Die Japaner halten an Kuka eine knapp 3-prozentige Beteiligung. Ziel von Midea ist die Aufstockung der Kuka-Beteiligung auf mindestens 30 Prozent.

   In Seoul profitierten Hyundai Merchant Marine von Erfolg versprechenden Gesprächen über die Senkung von Leasinggebühren bei Schiffen. Damit könne möglicherweise eine Insolvenz der Reederei abgewendet werden, hieß es. Die Titel legten deutlich zu. In Sydney stürzten die Titel des Finanzdienstleisters Ioof Holdings um 7,6 Prozent ab, nachdem die Gesellschaft einen schwachen Ausblick geliefert hatte.

Yen im Spannungsfeld von BIP-Daten und US-Zinsspekulationen Ähnlich wie der japanische Aktienmarkt reagierte auch der Devisenmarkt volatil auf die BIP-Daten. Der Yen zog zunächst an, nur um dann wieder entsprechend zurückzukommen. Zum Börsenschluss notierte der US-Dollar bei 109,26 Yen und damit etwas über Vortagesniveau, auch weil der Dollar seinerseits von wider aufgeflammten Zinserhöhungsspekulationen in den USA gestützt wurde. === Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.356,20 -0,74% +1,14% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.644,69 -0,05% -12,55% 08:00 Kospi (Seoul) 1.956,73 -0,58% -0,23% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.807,51 -1,27% -20,67% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.068,04 -0,58% -17,77% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.817,74 -1,50% -9,57% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.159,68 +0,24% -2,14% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.771,85 -0,33% -3,85% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.635,72 +0,14% -3,36% 11:00 BSE (Mumbai) 25.547,12 -0,88% -2,18% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 10.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1259 -0,5% 1,1319 1,1338 +3,7% EUR/JPY 123,24 -0,2% 123,44 124,03 -3,4% USD/JPY 109,47 +0,3% 109,13 109,40 -6,8% USD/KRW 1185,02 +0,5% 1178,75 1174,41 +0,8% USD/CNY 6,5365 +0,2% 6,5204 6,5204 +0,7% USD/CNH 6,5572 +0,1% 6,5486 6,5407 -0,2% USD/HKD 7,7633 +0,0% 7,7628 7,7622 +0,2% AUD/USD 0,7270 -0,7% 0,7323 0,7340 -0,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,11 48,31 -0,4% -0,20 +18,2% Brent/ICE 48,99 49,28 -0,6% -0,29 +18,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.270,69 1.280,00 -0,7% -9,31 +19,8% Silber (Spot) 17,00 17,25 -1,4% -0,25 +23,0% Platin (Spot) 1.047,90 1.054,00 -0,6% -6,10 +17,5% Kupfer-Future 2,05 2,09 -1,8% -0,04 -4,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   May 18, 2016 06:09 ET (10:09 GMT)

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CITIC Securities Co Ltd (A) 30,28 1,88% CITIC Securities Co Ltd (A)
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Hyundai Merchant Marine Co LtdShs 18 520,00 0,11% Hyundai Merchant Marine Co LtdShs
Ioof Holdings LtdShs 1,90 -0,21% Ioof Holdings LtdShs
Sumitomo Mitsui Trust Holdings Inc. 23,00 2,68% Sumitomo Mitsui Trust Holdings Inc.
Suzuki Motor Corp. 9,85 0,49% Suzuki Motor Corp.