15.04.2008 17:30:00
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UPDATE: Lohnangebot der Chemie-Arbeitgeber steht noch aus
Zuvor hatte die IG BCE ihre Forderung nach 7% mehr Lohn unterstrichen. "Die Forderung steht nach wie vor ganz fest", sagte Bischoff. Schließlich sei die Ertragslage der Branche ausgezeichnet. "Mit einem Billigkurs ist hier nichts zu erreichen", erklärte er.
Die Arbeitgeberseite bezeichnete dieses Ziel als "nicht realistisch". "Wir bezahlen mit dem Abschluss das jetzt anstehende Jahr und nicht die Vergangenheit", betonte Hansen. Da das Wachstum in der Branche zurückgehe, werde sich die Gewerkschaft noch einen erheblichen Schritt bewegen müssen.
Im vergangenen Jahr hatten sich IG BCE und Arbeitgeber auf 3,6% mehr Geld sowie weitere 0,7% in Form einer Einmalzahlung geeinigt. Diese 4,3% sollten diesmal auf alle Fälle überboten werden, hieß es am Dienstag aus Gewerkschaftskreisen.
Zunächst stritten die Parteien jedoch über das Thema Lebensarbeitszeit: Hier seien Streitpunkte aufgetreten, sagte Hansen. Sein Gegenüber Werner Bischoff sagte, beim Thema Ausbildung sei dagegen "weißer Rauch in Sicht". Die Gewerkschaft will erreichen, dass die Chemie-Unternehmen mindestens so viele Ausbildungsplätze wie bisher bereitstellen.
Arbeitgebervertreter Hansen betonte, die aktuelle Tarifrunde sei "härter als in der Vergangenheit". Knackpunkte seien der Lohnzuschlag, aber auch die Gewerkschaftsforderung nach einer Nachfolgeregelung für die Altersteilzeit. "Auch das kostet Geld", betonte er.
Die IG BCE will die Altersteilzeitregelung auch für die Zeit nach 2009 aufrecht erhalten, wenn die Bundesagentur für Arbeit - nach heutigem Stand - keine Lohnzuschüsse für Altersteilzeitler mehr beisteuert. Bisher zahlt die Agentur 20% des letzten Nettolohns, wenn ein Beschäftigter auf Lohn verzichtet, um früher in Rente gehen zu können. Diese Zahlungen sowie Zuschläge der Arbeitgeber stellten bisher sicher, dass Altersteilzeitler nur geringe Einbußen hatten.
Vor allem für die besonders belasteten Schichtarbeiter in der chemischen Industrie will die IG BCE nun erreichen, dass die Altersteilzeit auch dann attraktiv bleibt, wenn es keine öffentlichen Zuschüsse mehr geben sollte. Falls es gelänge, eine neue Altersteilzeit-Regelung im Tarifvertrag festzuschreiben, "kämen wir damit vielen Menschen entgegen, die heute sehr enttäuscht sind, weil sie keine Chance auf eine Altersteilzeitregelung haben" sagte Gewerkschaftsvertreter Bischoff.
DJG/kth (END) Dow Jones NewswiresApril 15, 2008 11:23 ET (15:23 GMT)
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