07.12.2016 16:16:49

UPDATE/Linde will Fusionsgespräche mit Praxair wieder aufnehmen

   --Linde will wieder mit Praxair verhandeln

   --Früheres Vorstandsmitglied Aldo Ernesto Belloni wird Linde-CEO

   --Belloni wird Gespräche mit Praxair führen

   (NEU: Weitere Details und Hintergrund)

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem geplatzten ersten Anlauf will Linde nun abermals mit dem US-Rivalen Praxair über einen Zusammenschluss verhandeln. Der Aufsichtsrat des deutschen Gase- und Anlagenbaukonzerns habe nach Beratungen mit dem Vorstand dafür jetzt grünes Licht gegeben, teilte Linde mit. Die Gespräche unter Gleichen sollen auf der Basis des von Praxair zuletzt gemachten modifizierten Vorschlags wieder aufgenommen werden, hieß es. Alle Mitglieder des Aufsichtsrates hätten die Wiederaufnahme der Gespräche unterstützt.

   Auch die Führungsfrage hat Linde gelöst: Das frühere Linde-Vorstandsmitglied Aldo Ernesto Belloni wird mit Wirkung zum 8. Dezember neuer Vorstandsvorsitzender von Linde und Arbeitsdirektor. Seine Bestellung endet 2018. Belloni war 14 Jahre Vorstandsmitglied bei Linde, bevor er Ende 2014 mit 64 Jahren in den Ruhestand wechselte. Der Manager, der im Konzern hohes Ansehen genießt, war mehr als drei Jahrzehnte für Linde in wechselnden Positionen tätig. Der noch amtierende Linde-Chef Wolfgang Büchele legt sein Amt mit Ablauf des heutigen Tages nieder. Büchele, dessen Vertrag noch bis April 2017 läuft, hatte dem Aufsichtsrat angeboten, sein Amt vorzeitig niederzulegen.

   "Ich freue mich sehr, dass Aldo Belloni die Führung unseres Unternehmens in einer Zeit übernimmt, in der wir unsere Zukunft als globaler Player neu definieren", sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle. "Es gibt niemanden, der besser weiß als Aldo Belloni, wie entscheidend in unserer Branche Größe und Wettbewerbsfähigkeit für den langfristigen Erfolg sind", ergänzte er. "Wir haben volles Vertrauen, dass er mit großem Sachverstand das nächste Kapitel unserer Unternehmensgeschichte in unserem Interesse mitgestalten wird", sagte Reitzle.

   Praxair hatte bei Linde Ende November überraschend angeklopft und einen neuen Fusionsvorschlag vorgelegt. Dabei soll der US-Konzern Zugeständnisse an den deutschen Partner gemacht haben. Der erste Versuch war vor allem deshalb gescheitert, weil der US-Konzern kaum Rücksicht auf deutsche Standorte nehmen wollte. Arbeitnehmervertreter fürchteten eine Schwächung der Linde-Zentrale in München und anderer Standorte. Praxair-Chef Stephen Angel wollte das Unternehmen vor allem aus den USA führen.

   Sollte die Megafusion gelingen, entstünde der weltgrößte Gasekonzern. Linde hat einen Börsenwert von gut 29 Milliarden Euro, Praxair kommt auf 31,6 Milliarden Euro. Zudem ergänzen sich die beiden Unternehmen regional sehr gut. Praxair ist in den USA und in Südamerika stark vertreten, Linde ist stark in Europa und Asien positioniert.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/flf

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   December 07, 2016 09:45 ET (14:45 GMT)

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