03.08.2016 11:24:47
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UPDATE/Kukas Ergebnis von Sonderkosten für Midea-Übernahme belastet
--Hoher Auftragseingang macht Hoffnung
--Sonderkosten durch Übernahme bereits zu zwei Dritteln verbucht
--CEO: Nach wie vor starkes Interesse von anderen Investoren
(NEU: Aussagen aus der Telefonkonferenz, Einzelheiten)
Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme durch den chinesischen Midea-Konzern haben dem Roboterbauer KUKA im zweiten Quartal ein deutlich geringeres Ergebnis beschert. Auch der Umsatz war rückläufig. Der Grund sei, dass Kunden in den Geschäftsbereichen Systems und Swisslog größere Aufträge in diesem Jahr tendenziell erst im zweiten Halbjahr abrufen und ausführen werden, teilte das MDAX-Unternehmen mit.
Der Umsatz sank im zweiten Quartal um 7 Prozent auf 704 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach um 62 Prozent auf 15,3 Millionen Euro ein. Bereinigt um den belastenden Midea-Effekt betrug der Rückgang 10,7 Prozent auf 36 Millionen Euro, was einer EBIT-Marge von 5,1 nach 5,3 Prozent im Vorjahr entsprach. Nach Steuern verdiente die Kuka AG 9,5 Millionen Euro und damit 64 Prozent weniger.
Auftragseingang sollte für wieder steigende Umsätze sorgen Der Auftragseingang stieg gleichwohl um 28,4 Prozent auf den Rekordwert von 893,4 Millionen Euro. Das hatte das Augsburger Unternehmen bereits im Juli mitgeteilt. Zum Anstieg trugen alle drei Geschäftsbereiche - Robotics, Systems und Swisslog - mit zweistelligen Wachstumsraten bei. Das größte Wachstum wies Swisslog mit 71 Prozent auf.
Gleichzeitig hatte Kuka vor den Kosten aus der Übernahme durch Midea gewarnt. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen dadurch mit Auswirkungen auf das EBIT von rund 30 Millionen Euro, wovon im ersten Halbjahr bereits rund 21 Millionen Euro angefallen seien. Diese Kosten verteilen sich auf Beratungsleistungen etwa durch Banken und Juristen sowie Aktienprogramme für Führungskräfte, wie Finanzchef Peter Mohnen in einer Telefonkonferenz erläuterte.
Für 2016 plant die Gesellschaft weiterhin mit einer EBIT-Marge von über 5,5 Prozent vor Kaufpreisallokation für die übernommene Swisslog und Sonderkosten von rund 30 Millionen Euro. 2015 betrug die Marge 6,6 Prozent. Den Umsatz sieht Kuka weiter über dem Vorjahreswert von knapp 3 Milliarden Euro.
CEO sieht nach wie vor großes Interesse anderer Investoren Der Roboterhersteller war nach Ablauf der ersten Annahmefrist zu rund 86 Prozent in der Hand von Midea. Die zweite Annahmefrist - die sogenannte Zaunkönigfrist - läuft am heutigen Mittwoch um Mitternacht ab. Am 8. August werden dann die endgültigen Zahlen vorliegen, wie viele Aktionäre letztlich das Angebot von Midea annehmen. Vorstandschef Till Reuter geht davon aus, dass sich der Wert nach der ersten Frist noch erhöhen wird. Die Transaktion soll dann bis spätestens Ende März 2017 abgeschlossen sein. Die Kuka AG, die bei der Übernahme mit rund 4,6 Milliarden Euro bewertet wird, soll aber nicht von der Börse genommen werden und mindestens bis Ende 2023 unabhängig bleiben.
Midea soll - obwohl dominant - nicht der einzige Aktionär von Kuka sein. "Trotz eines dominanten Aktionärs, haben Investoren aus dem In- und Ausland ein Interesse bei Kuka einzusteigen", sagte Reuter. Dazu zählten etwa Family Offices, die die Wachstumsstory des Unternehmens langfristig als interessant erachteten.
Für den Einstieg anderer Investoren bei Kuka gebe es mehrere Möglichkeiten, sagte Reuter. Entweder Midea gebe Anteile wieder ab, oder man erhöhe das Kapital. Es sei aber noch zu früh. Erst einmal stünden ab September Gespräche mit Midea an.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/mgo/bam
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August 03, 2016 04:54 ET (08:54 GMT)
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