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17.08.2016 21:10:45

UPDATE/Keine Einigkeit bei der Fed - Notenbanker wahren Optionen

   --Mehrere plädieren für Abwarten bei den Zinsen

   --Robuster Arbeitsmarkt könnte baldigen Zinsschritt rechtfertigen

   --Keine großen Sorgen mehr um Brexit und Arbeitsmarkt

   (NEU: Weitere Zitate aus dem Protokoll)

   Von Jon Hilsenrath

   WASHINGTON (Dow Jones)--Die Mitglieder des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) haben sich bei ihren Beratungen am 26. und 27. Juli 2016 ihre Optionen beim Thema Zinserhöhung offen gehalten. Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Sitzung hervorgeht, versuchten sie ihre Differenzen beim wirtschaftlichen Ausblick und beim Zeitpunkt einer weiteren Zinserhöhung beizulegen.

   Mehrere wollten warten, bis es deutlicher abzusehen wäre, ob die Inflation in Richtung des Ziels der Federal Reserve von 2 Prozent steigt. Andere glaubten, der US-Arbeitsmarkt sei nahe an einer vollständigen Erholung, was eine baldige Zinserhöhung rechtfertige.

   Die nächste FOMC-Sitzung mit geldpolitischer Beschlussfassung findet am 21. September statt. An den Finanzmärkten wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung an diesem Tag mit 22 Prozent bepreist und ein entsprechender Schritt im Dezember mit 51 Prozent.

Notenbanker wollen Flexibilität wahren Insgesamt deutet das Protokoll an, dass eine Zinserhöhung selbst im September immer noch eine Möglichkeit wäre, dass die Fed sich aber nicht zu einem solchen Schritt durchringen dürfte, bis eine stärkere Übereinstimmung unter den Mitgliedern bei den Aussichten für Wachstum, Beschäftigung und Inflation herrscht.

   Zuletzt hatte die Fed ihre Zinsen im Dezember 2015 angehoben - erstmals seit fast zehn Jahren. Seit dieser Erhöhung um 25 Basispunkte liegt der Leitzins in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent.

   "Die FOMC-Mitglieder sahen es als angemessen an, sich ihre geldpolitischen Optionen offen zu halten und die Flexibilität zu wahren, um ihre Haltung basierend auf den hereinkommenden Informationen anzupassen", heißt es im Protokoll.

Sorgen über Brexit und Arbeitsmarkt werden kleiner Anfang des Jahres hatten die FOMC-Mitglieder für das laufende Jahr noch vier Zinserhöhungen für möglich gehalten. Diese konditionierte Prognose war jedoch aufgrund einer konjunkturellen Eintrübung in den USA selbst und in Schwellenländern nicht haltbar gewesen.

   Einige Sorgen aus der jüngsten Zeit sind kleiner geworden, etwa bezüglich der Marktverwerfungen rund um die Entscheidung der Briten im Juni, die Europäische Union zu verlassen. "Die Teilnehmer waren sich einig, dass die schnelle Erholung der Finanzmärkte nach dem Brexit-Votum und die guten Arbeitsmarktdaten im Juni zwei wichtige Unsicherheitsfaktoren bezüglich des wirtschaftlichen Ausblicks gelindert haben."

   Die meisten Fed-Vertreter gingen davon aus, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte weiter Fahrt aufnimmt, aber einige haben immer noch Zweifel, insbesondere weil die Inflation dem Fed-Ziel seit vier Jahren in Folge hinterherläuft. Bei der Juli-Sitzung gab es also drei Lager: Diejenigen, die nicht bereit sind, die Zinsen zu erhöhen, diejenigen, die bereit sind, und diejenigen, die davon ausgehen, dass der richtige Moment näher rückt.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   August 17, 2016 14:40 ET (18:40 GMT)

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