15.08.2017 09:16:43

UPDATE/K+S enttäuscht mit schwachem Quartal und Gewinnwarnung

   --Gewinnziel 2020 nicht mehr realistisch, Kalipreis unter Erwartungen

   --Umsatz und operatives Ergebnis im Quartal unter Erwartungen

   --K+S-Aktie verliert vorbörslich 2 Prozent

   (NEU: Markteinschätzung, Sparten)

   Von Markus Klausen

   FRANKFURT (Dow Jones)--K+S hat im zweiten Quartal wie erwartet von der Erholung im Düngemittelgeschäft profitiert und den operativen Gewinn deutlich gesteigert. Marktbeobachter hatten dem Kasseler MDAX-Konzern allerdings mehr zugetraut. Auf die Stimmung am Aktienmarkt, wo die K+S-Aktie vorbörslich knapp 2 Prozent an Wert verliert, drückt zudem der gesenkte Ausblick für 2020. Das Gewinnziel sei wegen der Preisentwicklung von Kali wohl nicht mehr erreichbar, warnte das Unternehmen.

   Marktbeobachter reagieren in einer ersten Einschätzung geknickt, auch wegen der Geschäftsentwicklung. "Die Zahlen sind eine Enttäuschung", so ein Aktienhändler. Diese Einschätzung ziehe sich weiter auf den 2017er Ausblick durch. "Ich gehe davon aus, dass einige Analysten ihre Schätzungen nach unten nehmen." Dass das Unternehmen das 2020er Ziel gesenkt habe, dürfte auch dazu führen, dass aufgrund einer fehlenden Perspektive für die kommenden Jahre auch längerfristige Anleger aus dem Investment aussteigen.

Ausblick 2020 unrealistisch - Neue Ziele im Herbst Vor zwei Jahren hatte K+S noch ein EBITDA von rund 1,6 Milliarden Euro für 2020 in Aussicht gestellt, damals noch unter dem Vorstandsvorsitzenden Norbert Steiner. Diese Prognose ist aber nicht mehr zu halten. "Die Prämisse war unsere damalige Preisannahme für Kaliumchlorid von rund 330 US-Dollar pro Tonne", so K+S am Dienstag. Obwohl der aktuelle Preistrend in die richtige Richtung zeige, sei die Prognose wahrscheinlich nicht mehr zu erreichen.

   Neue Ziele sollen nun im Herbst präsentiert werden. Im Rahmen der Strategie 2030 will CEO Burkhard Lohr, der das Unternehmen seit Mai führt, dann die "neuen mittel- und langfristigen Ambitionen" vorstellen. Wie konkret und letztlich auch verlässlich die neuen Prognosen dann ausfallen, bleibt angesichts der unkalkulierbaren Preisschwankungen bei Rohstoffen abzuwarten.

   Im zweiten Quartal blieben die Nordhessen weitgehend hinter den Markterwartungen zurück. Zwar konnte die K+S AG den Umsatz um 1,4 Prozent auf 742 Millionen Euro steigern und das EBIT I sogar auf 28,5 Millionen nach 15 Millionen Euro fast verdoppeln. Nach Steuern verdiente das Unternehmen bereinigt sogar 18,9 Millionen Euro nach einem geringen Verlust im Vorjahr. Analysten hatten der K+S AG bei den Erlösen und operativem Ergebnis aber mehr zugetraut, beim Konzernergebnis dagegen weniger erwartet.

Kaligeschäft stützt Rückenwind bekam das Unternehmen vom Kali- und Magnesiumgeschäft. Angesichts einer höheren Produktverfügbarkeit am Werk Werra konnten die Absätze erhöht werden. Zudem sei es, trotz streckenweise anhaltend niedriger Pegelstände der Werra, zu keinen entsorgungsbedingten Produktionsunterbrechungen gekommen. Das operative Ergebnis des Bereichs konnte in den drei Monaten auf 31 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden. K+S hatte zuvor unter Produktionseinschränkungen im Kali-Werk Werra gelitten.

   Im Salzgeschäft wurden dagegen deutliche Rückgänge verzeichnet. Wegen niedrigerer Preise im nordamerikanischen Auftausalzgeschäft infolge des milden Winters brach das operative Ergebnis in den drei Monaten auf 0,4 Millionen von 5 Millionen Euro ein.

   Für das Gesamtjahr rechnet K+S nun mit einem Umsatz von 3,6 Milliarden bis 3,8 Milliarden nach 3,46 Milliarden Euro im Vorjahr. Das operative Ergebnis EBIT I sieht K+S bei 260 Millionen bis 360 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr, als K+S geringe Preise und Produktionseinschränkungen belasteten, wurden hier 229 Millionen Euro erzielt.

   Bisher hatte K+S bei beiden Werten einen spürbaren Anstieg in Aussicht gestellt, allerdings auch gewarnt, dass erneute Produktionseinschränkungen im Werk Werra nicht ausgeschlossen werden und es deshalb auch zu erheblichen Abweichungen kommen kann.

   Mitarbeit: Thomas Leppert

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/kla/smh

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   August 15, 2017 02:45 ET (06:45 GMT)

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