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18.03.2016 19:03:45

UPDATE/Früherer FDP-Chef und Außenminister Westerwelle gestorben

   (NEU: weitere Details, FDP-Ehrenvorsitzender Genscher)

   KöLN (AFP)--Der frühere FDP-Vorsitzende und Bundesaußenminister Guido Westerwelle ist tot. Der 54-Jährige starb am Freitag an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung, wie die von ihm gegründete Westerwelle Foundation mitteilte. Westerwelle war von 2001 bis 2011 FDP-Chef und von 2009 bis 2013 Bundesaußenminister.

   Der langjährige Spitzenpolitiker war im Juni 2014 wegen akuter Leukämie in stationäre Behandlung gekommen. Ein Jahr nach der Diagnose hatte er sich zuversichtlich über eine Genesung gezeigt. Im November 2015 hatte er in Fernsehauftritten über seine Krankheit gesprochen und sein Buch "Zwischen zwei Leben" vorgestellt. Seit Ende November befand sich Westerwelle jedoch wieder im Krankenhaus.

   Bundespräsident Joachim Gauck ehrte Westerwelle als "leidenschaftlichen politischen Menschen", der sich um Deutschland verdient gemacht habe. Tief erschüttert äußerte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Als Außenminister habe Westerwelle "mit Herz und Leidenschaft für Frieden und Menschenrechte gekämpft", sie kenne ihn aber auch als "empfindsamen und nachdenklichen Menschen", sagte die Kanzlerin am Rande des EU-Gipfels in Brüssel.

   "Er war eine große politische Begabung und ein herzensguter Mensch", erklärte der FDP-Ehrenvorsitzende Hans-Dietrich Genscher. "Guido Westerwelle hat die Freiheit geliebt, deshalb hat er für die Freiheit gekämpft", sagte der aktuelle Parteichef Christian Lindner in Düsseldorf. Das Leben sei "hier auch nicht fair" gewesen, fügte er hinzu.

   "Guido Westerwelle war Vollblutpolitiker, jemand, der sich nie wegduckt und auch in schwierigen Zeiten seine Überzeugungen aufrecht vertreten hat", erklärte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel nannte den Verstorbenen einen "aufrechten Demokraten".

   CSU-Chef Horst Seehofer erinnerte an Westerwelles Einsatz für soziale Marktwirtschaft und Bürgerrechte. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) nannte Westerwelle einen "leidenschaftlichen Liberalen".

   Grünen-Chefin Simone Peter twitterte: "Viel zu jung aus dem Leben gerissen. Wir trauern um Guido Westerwelle." Respekt vor der "klaren Haltung" Westerwelles äußerte Linken-Parteichef Bernd Riexinger.

   Westerwelle gehörte zu den bekanntesten deutschen Politikern der vergangenen Jahre. Der am 27. Dezember 1961 in Bad Honnef bei Bonn geborene Anwaltssohn war Anfang der 80er Jahre Mitbegründer der Jungen Liberalen. Er wurde mit nur 32 Jahren FDP-Generalsekretär und 2001 mit 39 Jahren der bis dahin jüngste Parteichef.

   Im Bundestagswahlkampf 2002 reiste der gelernte Jurist mit einem knallgelben "Guidomobil" durch die Lande. Später bemühte sich Westerwelle darum, das Image des Spaßpolitikers wieder loszuwerden. 2009 führte er die FDP zu einem Wahlergebnis von 14,6 Prozent und wurde Außenminister im Kabinett Merkels.

   Doch die FDP zerrieb sich in der Koalition mit der Union. 2011 gab Westerwelle unter innerparteilichem Druck den FDP-Vorsitz an Philipp Rösler ab. Bei den Bundestagswahlen 2013 verpasste die FDP den Wiedereinzug in den Bundestag.

   Wenig später begann Westerwelles gesundheitlicher Leidensweg. Im Juni 2014 gab die Westerwelle Foundation die schwere Erkrankung ihres Gründers bekannt.

   Westerwelle machte aus seiner Homosexualität kein Geheimnis. Er lebte seit 2010 mit Michael Mronz in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/kla

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   March 18, 2016 13:33 ET (17:33 GMT)- - 01 33 PM EDT 03-18-16

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