22.06.2016 22:05:46
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UPDATE/EZB gewährt Griechen-Banken wieder Zugang zu normalen Krediten
(Durchgehend neu)
BERLIN (AFP) -- Die Europäische Zentralbank (EZB) gewährt den griechischen Banken wieder Zugang zu normalen Krediten. Der EZB-Rat gab am Mittwoch nach einer Sitzung in Frankfurt am Main bekannt, dass sich die Bankhäuser in Griechenland vom 29. Juni an wieder auf normalem Wege bei ihr refinanzieren können. Zuletzt waren sie auf die deutlich teureren ELA-Notkredite angewiesen.
Der EZB-Rat erklärte, er erkenne das Engagement der griechischen Regierung an, die mit den internationalen Geldgebern vereinbarten Auflagen zu erfüllen. Wegen des Streits um die Umsetzung der von den Kreditgebern geforderten Maßnahmen hatte die Zentralbank nach dem Amtsantritt der Regierung von Alexis Tsipras im Januar 2015 den griechischen Geldhäusern den Zugang zu EZB-Krediten verweigert.
Normalerweise können sich Banken zu sehr geringen Zinsen bei der EZB finanzieren, wenn sie eine Sicherheit hinterlegen. Dies sind meist Staatsanleihen. Doch wegen der drohenden Staatspleite Griechenlands stufen die Rating-Agenturen die griechischen Staatsanleihen seit Jahren als "Ramsch" ein, so dass sie normalerweise nicht mehr als Garantie bei der Zentralbank hinterlegt werden können.
Im Mai 2010 gewährte die EZB aber den griechischen Banken eine Ausnahme und erlaubte ihnen, griechische Staatsanleihen als Sicherheit zu verwenden, solange sich die Athener Regierung an die internationalen Auflagen hält. Nach Tsipras' Amtsantritt und seiner von den internationalen Geldgebern als mangelhaft angesehenen Umsetzung der geforderten Maßnahmen, wurde diese Ausnahme aber zurückgenommen - bis jetzt.
Die Kosten für die griechischen Banken durch den Ausschluss von den normalen EZB-Krediten seit Februar 2015 werden auf knapp über eine Milliarde Euro geschätzt. Während normale EZB-Kredite derzeit umsonst sind, werden bei ELA-Krediten hohe Zinsen fällig. Die Regierung in Athen hofft nun, dass die EZB griechische Staatsanleihen wieder in ihr Anleihenkaufprogramm aufnimmt, womit die Zinsen deutlich sinken würden.
DJG/gos
(END) Dow Jones Newswires
June 22, 2016 15:35 ET (19:35 GMT)- - 03 35 PM EDT 06-22-16
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