02.06.2016 17:34:50
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UPDATE/Drei mutmaßliche IS-Mitglieder wegen Anschlagsplänen festgenommen
(NEU: Weitere Details)
KARLSRUHE (AFP)--Die Sicherheitsbehörden haben womöglich einen geplanten Anschlag in Deutschland vereitelt: Drei mutmaßliche Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wurden am Donnerstag festgenommen, weil sie einen Anschlag in der Düsseldorfer Altstadt verüben sollten, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte. Ein vierter Beschuldigter sitzt in Frankreich in Untersuchungshaft. Die verdächtigen Syrer sollen aber noch nicht konkret mit der Umsetzung ihres Plans begonnen haben.
Die drei mutmaßlichen IS-Mitglieder im Alter von 25 bis 31 Jahren wurden nach Angaben der Karlsruher Behörde in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg festgenommen. Ein 25-jähriger Verdächtiger befindet sich in Frankreich in Untersuchungshaft, nachdem er sich im Februar den dortigen Sicherheitsbehörden offenbart hatte. Die Bundesanwaltschaft will sich um seine Auslieferung bemühen.
Es liegen laut der Behörde keine Hinweise dafür vor, dass die Beschuldigten bereits konkret mit der Umsetzung ihres Anschlagsplans begonnen hatten. Die Festnahmen stehen demnach auch nicht im Zusammenhang mit der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft in Frankreich.
Die Pläne sahen den Ermittlungen zufolge vor, dass sich zwei Selbstmordattentäter auf der Heinrich-Heine-Allee im Düsseldorfer Stadtzentrum mit Sprengstoffwesten in die Luft sprengen sollten. Weitere Attentäter sollten demnach danach mit Gewehren und Sprengsätzen möglichst viele Passanten töten.
Das Bundesinnenministerium wertete die Festnahmen als Beleg dafür, dass die Sicherheitsbehörden "wachsam" seien. Die Gefährdungslage in Deutschland sei "unverändert", sagte ein Ministeriumssprecher. Deutschland befinde sich ebenso wie andere europäische Staaten "im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus".
Zwei der Beschuldigten, der 25-jährige Saleh A. und der 27 Jahre alte Hamza C., sollen sich im Frühjahr 2014 in Syrien dem IS angeschlossen haben. Sie hätten dort dann von der Führungsebene den Auftrag zu einem Anschlag in der Düsseldorfer Altstadt erhalten, erklärte die Bundesanwaltschaft.
Saleh A. und Hamza C. sollen zunächst in die Türkei und schließlich im Jahr 2015 getrennt voneinander über Griechenland nach Deutschland gereist sein. Dort sollen sie spätestens im Januar 2016 den 25-jährigen Mahood B. überzeugt haben, sich an der Anschlagsplanung zu beteiligen.
Der vierte Beschuldigte, der 31-jährige Abd Arahman A.K., war den Ermittlungen zufolge bereits im Oktober 2014 im Auftrag des IS nach Deutschland gereist, um sich an dem geplanten Anschlag zu beteiligen. Er sollte demnach die Sprengwesten herstellen. Abd Arahman A.K. und Saleh A. sollen im Januar dieses Jahres Kontakt miteinander aufgenommen haben.
Zu weiteren Tatplanungen zwischen Saleh A. und den übrigen Beschuldigten kam es laut Bundesanwaltschaft nicht, weil sich dieser im Februar 2016 in Paris den französischen Behörden offenbarte. Genauere Angaben zu seinen Aussagen machte die Bundesanwaltschaft zunächst nicht.
Die Düsseldorfer Polizei wusste ebenfalls schon seit Monaten von den Anschlagsplänen. "Wir waren von Anfang an in die Ermittlungen eingebunden", sagte Polizeipräsident Norbert Wesseler der Rheinischen Post. Alles sei in das laufend aktualisierte Sicherheitskonzept eingeflossen. Das gelte insbesondere auch für Großveranstaltungen in der Stadt.
DJG/brb
(END) Dow Jones Newswires
June 02, 2016 11:04 ET (15:04 GMT)- - 11 04 AM EDT 06-02-16

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