08.04.2013 13:34:33
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UPDATE: Deutsche Produktion kommt nur zögerlich in Fahrt
--Produktion wächst nur verhalten
--Industrie liefert maßgeblichen Impuls
--Ökonomen rechnen mit BIP-Wachstum
(NEU: Kommentare von Ökonomen)
Von Andreas Plecko
Die deutsche Industrie hat im Februar nur zögerlich Fahrt aufgenommen. Die Produktion im produzierenden Gewerbe legte gegenüber Januar bereinigt um 0,5 Prozent zu, wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mitteilte. Volkswirte hatten ein Plus von 0,4 Prozent erwartet. Während es im Energiebereich mit plus 3,9 Prozent deutlich besser lief und auch die Industrie mit plus 0,5 Prozent mehr herstellte, ging es im Baugewerbe mit minus 2,7 Prozent stark nach unten.
Weil sich der Produktionsrückgang im Baugewerbe und der Anstieg der Energieerzeugung rechnerisch aufhoben, ging der Zuwachs der Gesamtproduktion um 0,5 Prozent maßgeblich auf die Ausweitung der Industrieproduktion zurück.
Im Januar verlief die Produktionsentwicklung etwas schlechter als von den Statistikern vorläufig berechnet: Statt einer Stagnation schrumpfte die Fertigung im produzierenden Gewerbe um 0,6 Prozent.
Am Freitag hatten die BMWi-Experten einen kräftigen Aufschwung der Industrieaufträge um 2,3 Prozent gemeldet, was die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Belebung im Frühjahr stützte. Die Bestellungen schlagen allerdings erst mit einiger zeitlicher Verzögerung auf die Produktion durch. "Die Erzeugung im produzierenden Gewerbe bleibt insgesamt noch verhalten", urteilte das Wirtschaftsministerium. "Vom Baugewerbe kamen zuletzt dämpfende Impulse."
Einen Lichtblick sahen die Experten von Minister Philipp Rösler jedoch: "Zunehmend freundlicher zeigt sich dagegen die Industrieproduktion, insbesondere im Bereich der Investitionsgüter. Diese Entwicklung wird auch durch die sich seit Monaten aufhellenden Stimmungsindikatoren unterlegt."
Ökonom Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe beurteilte die Zahlen als "nicht so schlecht". Negativ sei allerdings, dass der Vormonat nach unten revidiert wurde. "Die Produktion wird das Bruttoinlandsprodukt nicht mehr belasten, allerdings auch keine merklichen Impulse liefern", fasste der Experte zusammen. Im vierten Quartal habe die Produktion die Gesamtwirtschaft deutlich gebremst, dies dürfte nun im ersten Quartal nicht mehr der Fall sein.
BNP-Paribas-Volkswirtin Evelyn Herrmann sah ihre Einschätzung bestätigt, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal zu einem "relativ starken Wachstum" von rund 0,4 Prozent zurückkehren wird. Allerdings seien die Aussichten für das zweite Jahresviertel weniger vielversprechend, denn die jüngste Runde der Frühindikatoren - besonders die Einkäuferindizes und das ifo-Geschäftsklima - sei enttäuschend ausgefallen.
Kontakt zum Autor: andreas.plecko@dowjones.com
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April 08, 2013 07:03 ET (11:03 GMT)
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