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30.06.2017 11:51:43

UPDATE/Bayer-Probleme im Pflanzenschutz belasten Konzernergebnis

   --Unerwartet hohe Lagerbestände nach brasilianischer Erntesaison

   --Einmalige Gesamtbelastung von 300 bis 400 Millionen Euro

   --Anpassung der Prognosen für Konzern, Crop Science, Consumer Health

   (NEU: Marktreaktion, Einordnung)

   Von Olaf Ridder

   FRANKFURT (Dow Jones)--Vor der Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto zeigt Bayer im Pflanzenschutzgeschäft in Brasilien erhebliche Schwächen. Nach der Erntesaison sind dort unerwartet große Warenbestände in den Lägern liegen geblieben, so dass der Konzern dort mit einmaligen Belastungen von 300 bis 400 Millionen für sein Ergebnis rechnet und deshalb seine Geschäftsprognosen korrigieren muss. Die Bayer-Aktie knickte nach einer entsprechenden Mitteilung ein und ist mit einem Minus von 4,1 Prozent schwächster Wert im Leitindex DAX.

   Auch das Geschäft mit verschreibungsfreien Arzneien bleibt unter den Erwartungen, zusätzlich schlagen sich Währungseffekte stärker in der der Bilanz von Bayer nieder als erwartet. Deshalb muss der Leverkusener Konzern nicht nur die Schätzungen für Umsatz und Ergebnis der Sparten Crop Science und Consumer Health, sondern auch für den Gesamtkonzern senken. Weil das Quartal erst kurz vor dem Abschluss steht, wird Bayer das Ausmaß der nötigen Korrektur bei Vorlage der Halbjahreszahlen Ende Juli mitteilen.

Prognose erst kürzlich erhöht Noch im April Bayer hatte die Konzernprognose für 2017 erhöht, allerdings wegen der starken Entwicklung bei der eigenständigen Kunststofftochter Covestro, die in der eigenen Bilanz noch vollständig konsolidiert wird. Seither galt im Konzern ein Umsatz von etwa 51 Milliarden Euro als Zielmarke. Zugleich sollte das bereinigte Ergebnis im unteren Zehner-Prozentbereich zulegen.

   Bayer wickelt sein Pflanzenschutzgeschäft in Brasilien über Großhändler ab. Nach der Ernte haben jene offensichtlich größere Bestände an Herbiziden und Pestiziden als üblich. Bayer kündigte an, mit seinen Kunden gezielte Maßnahmen einzuleiten, um die Lagerbestände wieder auf ein Normalmaß zurückzuführen. Das wird das EBITDA mit bis zu 400 Millionen Euro belasten. Über eine entsprechende Vorsorge, die im zweiten Quartal verbucht wird, soll dafür Vorsorge getroffen werden. Im Übrigen zeige die Sparte eine unverändert gute Wachstumsdynamik, erklärte das Unternehmen.

Bei Monsanto läuft es besser Keine detaillierten Angaben machte Bayer zu den Belastungen im Bereich Healthcare. Stark läuft es für den Dax-Konzern dagegen in der Pharmasparte und bei der Kunststofftochter Covestro, von der sich Bayer allerdings nach und nach trennt. Das Geschäft mit der Tiergesundheit entwickelt sich wie erwartet.

   Der Monsanto-Konzern, den Bayer bis zum Jahresende für 66 Milliarden Dollar übernehmen will, zeigt dagegen keine Probleme im operativen Geschäft. Erst vor wenigen Tagen bestätigte das Unternehmen aus St. Louis seine Jahresprognose. Allerdings läuft auch dort nicht alles rund: Den weltweit verkauften Unkrautvernichter Glyphosat setzt die kalifornische Gesundheitsbehörde in Kürze auf die Liste der möglicherweise krebserregenden Mittel.

   Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

   DJG/rio/jhe

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   June 30, 2017 05:21 ET (09:21 GMT)

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