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27.04.2017 09:42:43

UPDATE/Bayer hebt nach starkem Gewinnanstieg die Prognose an

   --Starkes Wachstum im Kunststoffgeschäft und im Pharmabereich

   --Konzernausblick wegen Covestro angehoben

   --Agrarsparte wächst vor allem in Nordamerika

   --Schulden sollen stärker als geplant gesenkt werden

   (NEU: Details, erste Marktreaktionen)

   Von Olaf Ridder

   FRANKFURT (Dow Jones)--Beflügelt vom starken Geschäft der Kunststoff-Tochter Covestro und einem florierenden Pharmageschäft ist Bayer deutlich stärker in das neue Jahr gestartet als erwartet. Wegen der Entwicklung bei Covestro hob Bayer seinen Ausblick für das Gesamtjahr an.

   Bayer verbuchte unter dem Strich ein um 38 Prozent höheres Konzernergebnis von 2,1 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 12 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro, das bereinigte operative Ergebnis EBITDA um 15 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Alle Zahlen fielen deutlich höher aus als von Beobachtern erwartet. Von Factset befragte Analysten hatten im Schnitt mit 7 Prozent mehr Umsatz und 22 Prozent mehr Gewinn gerechnet.

   Ganz überraschend kam diese Differenz zwischen Erwartungen und Zahlen allerdings nicht, weil das massive Wachstum der Kunststoff-Tochter Covestro bereits am Dienstag veröffentlicht worden war. An der ist Bayer derzeit noch mit 53 Prozent beteiligt, will die Anteile aber weiter reduzieren. Bereinigt um Covestro wies Bayer einen Anstieg beim Ergebnis je Aktie von 11,5 Prozent aus.

Neben Covestro starkes Pharmageschäft Wachstumstreiber neben Covestro war vor allem das Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln, das in der Sparte Pharmaceuticals zusammengefasst ist. Hier wuchsen der Umsatz bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Portfolioveränderungen um 7,4 Prozent auf 4,263 Milliarden Euro und das EBITDA vor Sondereinflüssen um 19,1 Prozent auf 1,502 Milliarden Euro. "Bei Pharmaceuticals profitierten wir erneut von der sehr guten Entwicklung unserer Hauptwachstumsprodukte", erklärte Vorstandschef Werner Baumann.

   Die Blockbuster unter den Arzneimitteln, darunter auch der Blutgerinnungshemmer Xarelto, verzeichneten währungsbereinigt ein Umsatzplus von 20 Prozent. Xarelto profitierte von steigenden Verkäufen in Europa und Japan, während Vertriebspartner Johnson & Johnson in den USA von rückläufigen Zahlen berichtet hatte. Insgesamt wuchs der Xarelto-Umsatz um 19,6 Prozent.

Agrarsparte wächst vor allem in Nordamerika In den Bereichen Consumer Health (verschreibungsfreie Arzneien, plus 2,6 Prozent), Cropscience (Agrochemie und Saatgut, plus 3,2 Prozent) sowie Animal Health (Tiergesundheit, plus 2,9 Prozent) verlief das währungsbereinigte Umsatzwachstum verhaltener.

   Im Bereich Cropscience, den Bayer mit der Übernahme des US-Saatgutspezialisten Monsanto massiv ausbauen will, lief es vor allem in Nordamerika gut. Dort stieg der Umsatz im ersten Vierteljahr währungsbereinigt um 8,9 Prozent. In Lateinamerika gingen die Einnahmen dagegen zurück.

   Die Kunststoff-Tochter Covestro hatte bereits am Dienstag massives Wachstum vermeldet: Um 13,4 Prozent gestiegene Preise und 9 Prozent Absatzplus im Kerngeschäft mit Polymeren brachten knapp ein Viertel mehr Umsatz (3,59 Milliarden Euro) und gut zwei Drittel mehr EBITDA (846 Millionen Euro).

Prognose nur wegen Covestro angehoben Ausschließlich wegen des starken Wachstums bei Covestro hat Bayer die Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben und erwartet nun etwa 51 Milliarden Euro Umsatz (bisher: mehr als 49 Milliarden Euro), eine Steigerung beim bereinigten EBITDA vor Sondereinflüssen im unteren Zehner-Prozentbereich (bisher: im mittleren einstelligen Prozentbereich) und ein Plus beim bereinigten Ergebnis je Aktie aus fortgeführtem Geschäft im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich (bisher: im mittleren einstelligen Prozentbereich). Für die Life-Science-Bereiche bleibe es bei der bisherigen Prognose, erklärte Bayer.

   Die Nettofinanzverschuldung will Bayer zum Jahresende bis auf etwa 8 Milliarden Euro senken. Bisher galt hier ein Zielwert von etwa 10 Milliarden Euro. Derzeit liegt sie bei 10,4 Milliarden Euro.

   Händler sprachen von guten Zahlen. Gewinn und Umsatz lägen deutlich über den Erwartungen. "Die Chemie bleibt eine der Lokomotiven der Hausse", sagt ein Händler.

   (Mitarbeit: Herbert Rude)

   Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

   DJG/rio/cln/smh

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   April 27, 2017 03:12 ET (07:12 GMT)

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