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08.12.2016 13:36:43

UPDATE/Aixtron-Übernahme durch chinesische Grand Chip vom Tisch

   --Grand Chip: Angebot ist erloschen

   --Bedingungen für Angebot nach US-Veto nicht erfüllt

   --Aixtron-Aktie nur leicht im Minus

   (NEU: Weitere Aussagen Grand Chip, Hintergrund, Marktreaktion, DSW, BMWi)

   Von Matthias Goldschmidt

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Veto der US-Regierung wird eine Übernahme des Aachener Technologieunternehmens AIXTRON durch die chinesische Grand Chip Investment nicht stattfinden. Grand Chip Investment zog das Übernahmeangebot im Volumen von 670 Millionen Euro zurück, wie die Chinesen mitteilte. Ein Aixtron-Sprecher bestätigte den Rückzug auf Anfrage von Dow Jones Newswires.

   Grand Chip und Aixtron hatten den Deal Ende Mai vereinbart. Es lief auch zunächst alles glatt, die Chinesen konnten sich deutlich mehr Anteile als notwendig an Aixtron sichern. Querelen gab es zunächst jedoch mit den deutschen Behörden, das Bundeswirtschaftsministerium zog die ursprünglich erteilte Unbedenklichkeitsbescheinigung zurück und leitete eine neue Prüfung ein.

Aixtron vor ungewisser Zukunft Der große Stolperstein war jedoch das Veto der Amerikaner. US-Präsident Barack Obama untersagte den Deal vergangene Woche unter Berufung auf sicherheitsrelevante Aspekte. Einige Marktteilnehmer spekulierten zuletzt noch, dass es einen abgewandelten Deal geben könnte, da sich das Verbot der US-Regierung nur auf das Amerika-Geschäft von Aixtron bezog.

   Der entsprechende Erlass Obamas führte jedoch letztlich dazu, dass das Übernahmeangebot erloschen ist, wie aus der Mitteilung von Grand Chip Investment hervorgeht. Die Rückbuchung der Aktien, für die das Übernahmeangebot angenommen wurde, werde voraussichtlich am 13. Dezember erfolgen.

   Mit dem Verkauf nach China wollte das defizitäre Unternehmen aus Aachen eigentlich seine Durststrecke überwinden. Der Investor aus Fernost sollte dringend benötigtes Kapital für Forschung und Entwicklung zur Verfügung stellen.

   Nach dem Scheitern der Übernahme könnten bei Aixtron nun umfangreiche Veränderungen anstehen. Zu konkreten Maßnahmen machte der Sprecher noch keine Angaben. Das Unternehmen werde die Situation prüfen sich "zeitnah" äußern.

DSW kritisiert Gabriel Die Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kritisiert nach dem Scheitern des Deals Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. "Es ist doch beachtlich, wie sehr unser Wirtschaftsminister die US-amerikanischen Wirtschaftsinteressen in den Vordergrund gestellt hat, anstatt selbst eine eigene Entscheidung zu treffen bzw. an seiner bereits getroffenen Genehmigung festzuhalten", kritisierte Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW. "Damit hat sich Gabriel zum Erfüllungsgehilfen der US-Interessen gemacht."

   Vom Wirtschaftsministerium hieß es lediglich, dass man zur Kenntnis genommen habe, dass der Bieter sein Aixtron-Angebot zurückgezogen habe. "Damit hat sich die Prüfung zur Erteilung einer Unbedenklichkeitsbescheinigung für die Bundesregierung erledigt."

   Am Markt hält sich die Überraschung über die gescheiterte Übernahme in Grenzen. Die Aktie verliert am Donnerstagmittag 2,5 Prozent. "Die chinesischen Investoren haben keine Lust, sich mit den USA anzulegen, das würde künftige Deals gefährden", so der Händler.

   (Mitarbeit: Michael Denzin)

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/mgo/kla

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   December 08, 2016 07:06 ET (12:06 GMT)

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