25.01.2016 12:01:45

UPDATE/Adidas zieht bei Leichtathletik-Sponsoring die Reissleine

   -- Leichtathletik-Weltverband verliert offenbar größten Sponsor

   -- adidas und IAAF hatten Vertrag über 11 Jahre

   -- Adidas hat schon im November mit Ausstieg liebäugelt.

   (NEU: Stellungnahme Adidas, Hintergrund)

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Leichtathletik-Weltverbands IAAF muss sich offenbar einen neuen Hauptsponsor suchen, denn der deutsche Sportartikelhersteller Adidas will nicht mehr. Wie der britische Sender BBC auf seiner Internetseite berichtet, wollen die Herzogenauracher vier Jahre vor Ablauf des Vertrages aus dem Sponsoring aussteigen. Grund sei der Doping- und Korruptionsskandal in dem Sport, weiß die BBC zu berichten. Adidas wollte dies nicht bestätigen und teilte mit, "eine klare Anti-Doping-Politik" zu verfolgen. Es gebe mit dem IAAF einen "engen Kontakt hinsichtlich der Schritte im Reformprozess" bei dem Leichtathletikverband.

   Adidas und die IAAF hatten den Vertrag 2008 für die Dauer von elf Jahren geschlossen. Dem Verband sollten demnach 33 Millionen US-Dollar insgesamt zufließen. Nach Angaben der BBC soll der Wert allerdings höher liegen und der Verband im Jahr - Barmitteln und Produkte zusammengenommen - an die 8 Millionen Dollar bekommen. Nach Angaben von BBC hat Adidas der IAAF bereits im vergangenen November mitgeteilt, dass ein Rückzug in Erwägung gezogen werde, nachdem die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) den ersten Bericht zum staatlich unterstützten Doping in Russland veröffentlicht hatte. Die endgültige Entscheidung soll Adidas der IAAF aber erst vor wenigen Tagen mitgeteilt haben.

   Der zweite Teil des Untersuchungsberichts der WADA wurde vor fast zwei Wochen vorgestellt. Während der erste Bericht vor allem auf Russland und das über Jahre gewachsene systematische Dopingsystem drt zielte, dreht sich das neue Schriftstück um die Korruption im Weltverband. Der WADA-Kommissionsvorsitzende Richard Pound und sein Team sind zu dem Schluss gekommen, dass Korruption "in der Organisation verwurzelt" war. Es gebe Gründe zu der Annahme, dass hochrangige IAAF-Offizielle von Entscheidungen profitiert haben, Weltmeisterschaften an bestimmte Städte oder Länder zu vergeben. Die Korruption soll auch die Olympischen Spiele betroffen haben.

   Adidas hat nach eigenen Aussagen in der Leichtathletik eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1928 zurückreicht. Damals stattete Firmengründer Adi Dassler Lina Radke mit einem Paar handgefertigter Sprintschuhe aus, die sie während der Olympischen Spiele in Amsterdam trug. Lina Radke stellte damit einen Weltrekord über 800 Meter auf und wurde zur ersten Goldmedaillengewinnerin in Adidas-Schuhen. Seitdem sind ihr viele von Adidas unterstützte Größen der Leichtathletik gefolgt, darunter Jesse Owens, Emil Zátopek, Al Oerter, Bob Beamon, Dailey Thompson, Grete Waitz, Heike Henkel, Haile Gebrselassie und Jelena Isinbayewa.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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