14.11.2015 02:05:45

UPADTE3/Mehr als hundert Tote bei Anschlagserie in Paris

   --Rund 100 Tote bei Geiselnahme in Konzerthalle

   --Bundeskanzlerin Merkel zeigt sich "tief erschüttert"

   (NEU: Weitere Einzelheiten)

   PARIS (AFP)--Bei fast zeitgleichen Anschlägen an sieben Orten in Paris sind am Freitagabend mehr als hundert Menschen getötet worden. Rund hundert Tote gab es allein bei einer Geiselnahme in einer Konzerthalle im Nordosten der französischen Hauptstadt. Die Polizei stürmte das Gebäude. Präsident François Hollande sprach von "bisher nie dagewesenen Terrorangriffen", verhängte den Ausnahmezustand für ganz Frankreich und ließ die Grenzen schließen.

   In der französischen Hauptstadt hatte es am Abend mehrere Schießereien und eine Geiselnahme in der Konzerthalle Bataclan gegeben. In der Nähe des Fußballstadions Stade de France im Norden von Paris, wo gerade die Nationalmannschaften von Deutschland und Frankreich gegeneinander spielten, ereigneten sich mehrere Explosion. Mindestens eine von ihnen wurde von einem Selbstmordattentäter ausgelöst, wie aus Ermittlerkreisen verlautete. 50 Verletzte schwebten am Abend noch in Lebensgefahr.

   Kurz nach Mitternacht stürmten Einsatzkräfte der Polizei die Konzerthalle Bataclan, wo die Geiselnahme zu diesem Zeitpunkt noch andauerte. 1.500 Menschen waren in der Halle. Nach dem Ende des Einsatzes verlautete aus Ermittlerkreisen, es habe in der Halle rund hundert Tote gegeben. Drei mutmaßliche Terroristen seien getötet worden. Ein Augenzeuge berichtete im Radiosender France Info, die Angreifer hätten "Allah Akbar" (Gott ist groß) gerufen und "voll in die Menge geschossen".

   Wer hinter der Geiselnahme steckte und wie viele Menschen in der Halle waren, war zunächst unbekannt. Die Konzerthalle liegt nur etwa 200 Meter von der früheren Redaktion der Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" entfernt, die Islamisten im Januar angegriffen und dabei und bei ihrer Flucht zwölf Menschen getötet hatten.

   Hollande sagte, er habe "alle möglichen Einsatzkräfte mobilisiert", um "die Terroristen zu neutralisieren" und die Sicherheit in den betroffenen Stadtvierteln wieder herzustellen. Er habe zudem militärische Verstärkung für den Ballungsraum Paris angefordert, um weitere Anschläge zu verhindern. "Es gibt mehrere Dutzend Tote und Dutzende Verletzte. Es ist ein Grauen", fügte er hinzu.

   Hollande war noch vor Ende des Fußballspiels aus dem Stadion im Norden von Paris in Sicherheit gebracht worden und richtete im Innenministerium einen Krisenstab ein. Die Zuschauer wurden aus drei Ausgängen geleitet. Hunderte Zuschauer hatten sich nach dem Abpfiff zunächst auf den Rasen begeben und dort ausgeharrt.

   Die Polizei und die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo forderten alle Pariser auf, zu Hause zu bleiben. Die für Terrorismus zuständige Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Die Krankenhäuser in Paris setzten einen Notfall- und Krisenplan in Kraft. Fünf Metro-Linien wurden unterbrochen.

   Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich "tief erschüttert" über die Gewalt. "Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Opfern der offensichtlich terroristischen Angriffe, ihren Angehörigen sowie allen Menschen in Paris", erklärte Merkel. Die Bundesregierung stehe in Kontakt mit der französischen Regierung und habe ihr die Anteilnahme und Solidarität der Menschen in Deutschland übermittelt.

   US-Präsident Barack Obama verurteilte die Anschlagsserie als "einen Angriff auf die ganze Menschheit und unsere universellen Werte". Bei einer kurzen Ansprache im Weißen Haus bot er Frankreich die Hilfe seines Landes an, um "die Terroristen vor Gericht zu bringen". Auch der britische Premierminister David Cameron zeigte sich schockiert.

   DJG/ros

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   November 13, 2015 19:35 ET (00:35 GMT)- - 07 35 PM EST 11-13-15

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