19.12.2022 10:36:40
|
Uniper und Bund schaffen mit Rahmenvertrag Grundlage für Verstaatlichung
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energieversorger Uniper hat mit der Bundesregierung die Rahmenbedingungen für seine im September beschlossene Verstaatlichung festgezurrt. Der infolge der gedrosselten Gaslieferungen aus Russland in Schieflage gerate Konzern schloss am Montag mit seinem finnischen Mutterkonzern Fortum und dem Bund einen Rahmenvertrag zur Konkretisierung der vereinbarten Stabilisierungsmaßnahmen, wie die Uniper SE mitteilte.
Diese umfassen eine Kapitalerhöhung über 8 Milliarden Euro sowie die Schaffung von Genehmigtem Kapital in Höhe von bis zu 25 Milliarden Euro, um künftige Verluste in den Jahren 2022 bis 2024 zu kompensieren. Beide Maßnahmen sollen von den Aktionären auf der heutigen außerordentlichen Hauptversammlung des Konzerns abgesegnet werden, die um 12 Uhr beginnt. Der Bund wird nach der Übernahme der Uniper-Anteile von Fortum und der Kapitalerhöhung mit 99 Prozent an dem Versorger beteiligt sein.
Die beihilferechtliche Genehmigung durch die EU-Kommission wird in den nächsten Tagen erwartet und stellt die wesentliche noch ausstehende Vollzugsbedingung der Stabilisierungsmaßnahmen dar. Unmittelbar nach Erteilung soll die ordentliche Kapitalerhöhung durchgeführt werden.
Der Rahmenvertrag definiert Mitsprache- und Zustimmungsrechte des Bundes für den Zeitraum seiner Beteiligung und legt Uniper bestimmte Berichts- und Informationspflichten auf. Geregelt wird zudem die Anwendung einer Anpassung des Gesetzes zur Sicherung der Energieversorgung (EnSiG) auf die Vergütung der Vorstände sowie Aufsichtsräte der Uniper SE. Die Gesellschaft wird zudem - ohne Zustimmung des Bundes - bis zur Stabilisierungsbeendigung keine Dividende ausschütten.
Mit Fortum unterzeichnete Uniper am Montag eine separate Vereinbarung mit Blick auf mögliche Veräußerungen: Sollte Uniper sich entscheiden, sein schwedisches Wasserkraft- oder das Kernenergie-Geschäft - oder Teile davon - zu veräußern, hat Fortum das Recht, ein erstes Angebot abgeben zu dürfen. Dieses Recht ist bis Ende 2026 befristet. Aktuell habe Uniper aber keine Verkaufsabsichten, bekräftigte der Versorger.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/sha/err
(END) Dow Jones Newswires
December 19, 2022 04:36 ET (09:36 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Unipermehr Nachrichten
05.11.24 |
Uniper-Aktie gewinnt: Uniper bestätigt Ziele für das Jahr 2024 (finanzen.at) | |
30.10.24 |
Uniper-Aktie gibt nach: Neue Pläne für Uniper-Kraftwerk in Großkrotzenburg (dpa-AFX) | |
22.10.24 |
Trafobrand : Ursachensuche bei Uniper dauert an (dpa-AFX) | |
30.09.24 |
ROUNDUP 2: Großbritannien steigt aus der Kohle aus (dpa-AFX) | |
30.09.24 |
ROUNDUP: Letztes britisches Kohlekraftwerk schließt (dpa-AFX) | |
30.09.24 |
Letztes britisches Kohlekraftwerk schließt (dpa-AFX) | |
19.09.24 |
IPO: Bund will Uniper vor allem über Kapitalmarkt verkaufen (dpa-AFX) | |
26.08.24 |
Uniper erprobt Wasserstoff-Speicherung in ostfriesischem Salzstock - Aktie im Minus (dpa-AFX) |
Analysen zu Unipermehr Analysen
01.08.24 | Uniper Underweight | Barclays Capital |