13.11.2012 16:36:00

UniCredit und Intesa - Hoher Staatsanleihebestand als Risiko

Die italienischen Großbanken UniCredit und Intesa haben am Dienstag mit vergleichsweise hohen Gewinnausweisen für das 3. Quartal den Markt überrascht.

Das Wohl beider Banken hängt aber an der Entwicklung der Schuldenkrise. Denn sie sind besonders große Gläubiger des italienischen Staates. Das entsprechende Engagement der UniCredit beläuft sich auf 42,5 Mrd. Euro. Bei Intesa sind es 80,2 Mrd. Euro.

In Medienberichten hieß es zuletzt, die beiden größten Geldhäuser Italiens könnte sich zusammentun, um sich vor einer Übernahme aus dem Ausland zu schützen. Manager auf beiden Seiten haben angebliche Überlegungen allerdings heftig dementiert.

Die UniCredit schreibt dank Kostensenkungen und Zugewinnen im Handel heuer wieder schwarze Zahlen. Für die italienische Bank Austria-Mutter stand im dritten Quartal unter dem Strich 335 Millionen Euro Gewinn. Voriges Jahr hatten riesige Abschreibungen auf frühere Zukäufe die Bilanz verhagelt und mitten in der Staatsschuldenkrise eine milliardenschwere Kapitalerhöhung nötig gemacht. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt, obwohl Italien immer noch tief in der Rezession steckt.

Der Heimatmarkt steht für etwa 40 Prozent der Einnahmen der UniCredit. Sie ist damit weniger abhängig von der dortigen Entwicklung als viele kleinere Rivalen. Neben Osteuropa ist sie mit der Bank Austria stark in Österreich vertreten, mit der HVB in Deutschland. Bei den Münchnern ist das Investmentbanking der Gruppe angesiedelt. Hier dürften die Handelsgewinne für ein gutes Quartal gesorgt haben.

Details zu den Zahlen der Bank Austria und der HVB werdne am Mittwoch erwartet.

Auch bei Italiens größter Privatkunden-Bank Intesa Sanpaolo sieht es trotz Bremsspuren durch die schwache Wirtschaftsentwicklung in dem südeuropäischen Land besser als erwartet aus. Im dritten Quartal stand vor Steuern ein Profit von 962 Mio. Euro, erwartet worden waren nur gut 800 Millionen. Auch hier wirkte sich das Handelsergebnis positiv aus.

Intesa macht gut 80 Prozent des Geschäfts in Italien. In den ersten neun Monaten musste das Institut 3,3 Milliarden Euro für Problem-Darlehen zurücklegen, ein Anstieg von 48 Prozent zum Vorjahr. Die Risikovorsorge der UniCredit für faule Kredite summierte sich im Quartal auf 1,8 Milliarden Euro.

(Schluss) rf

ISIN IT0004781412 IT0000072618 WEB https://www.unicreditgroup.eu http://www.intesasanpaolo.com/

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