31.10.2019 16:04:46

Ukraine: Dänemarks Zustimmung für Nord Stream 2 "schwächt Europa"

KIEW (AFP)--Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Zustimmung Dänemarks zum umstrittenen Pipeline-Projekt Nord Stream 2 scharf kritisiert. Die Baugenehmigung für ein Teilstück der Gas-Pipeline in der Ostsee "stärkt Russland und schwächt Europa", sagte Selenskyj am Donnerstag bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Kiew. Bei der Pipeline gehe es nicht nur um Energiesicherheit, sondern auch um "geopolitische" Fragen.

Die dänische Energieagentur hatte am Mittwoch grünes Licht für den Bau der Pipeline gegeben, die russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren soll. Die Behörde erteilte die Erlaubnis, südöstlich der Insel Bornholm ein 147 Kilometer langes Teilstück der Pipeline in dänischen Gewässern zu verlegen.

Das Pipeline-Projekt ist politisch umstritten. Oft wird das Argument angeführt, dass Deutschland sich zu sehr von russischem Gas abhängig mache. Neben den USA kritisieren auch östliche EU-Staaten das Projekt. Die Ukraine als bisheriges Transitland für Gaslieferungen nach Europa befürchtet eine Schwächung.

Am Mittwoch hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Selenskyj telefoniert. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Abend mitteilte, unterstrichen in dem Gespräch beide "die hohe Bedeutung einer baldigen Einigung über den künftigen Gastransit aus Russland durch die Ukraine".

Im Mittelpunkt des Telefonats standen den Angaben zufolge aber die Vorbereitungen für ein Gipfeltreffen im Ostukraine-Konflikt. Die Kanzlerin begrüßte demnach "Fortschritte bei der Entflechtung der Truppen an der Kontaktlinie" und äußerte die Hoffnung auf weitere Vereinbarungen zum Truppenabzug.

Am Dienstag hatte in der Ostukraine der lang erwartete Abzug von Regierungstruppen und prorussischen Rebellen aus Gebieten an der Frontlinie begonnen. Der Truppenabzug ist eine der Bedingungen Moskaus für ein erstes Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Selenskyj, das im sogenannten Normandie-Format unter Beteiligung Deutschlands und Frankreichs stattfinden soll.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/sha

(END) Dow Jones Newswires

October 31, 2019 11:04 ET (15:04 GMT)

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