01.09.2023 18:59:41
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Abkühlung am US-Arbeitsmarkt - Arbeitslosenquote steigt
Das US-Jobwachstum hat im August die Erwartungen zwar etwas übertroffen, aber die Zahlen für die beiden Vormonate wurde deutlich nach unten revidiert, sodass sich insgesamt eine Abkühlung am Arbeitsmarkt abzeichnet. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat im August 187.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs um 170.000 erwartet. Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 110.000 Jobs nach unten revidiert. Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im August auf 3,8 von 3,5 Prozent, während Ökonomen einen stabilen Wert von 3,5 Prozent erwartet hatten.
S&P Global: Aktivität in US-Industrie im August mit nachlassender Tendenz
Die Aktivität der US-Industrie hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im August im Vergleich zum Vormonat verlangsamt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank auf 47,9 von 49,0 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 47,0 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 47,0 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
VP Bank: US-Arbeitsmarktbericht für Fed neutral
Der US-Arbeitsmarktbericht für August ist nach Ansicht von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, aus Sicht der US-Notenbank ein "neutraler Datenpunkt". "Die Anzahl der neugeschaffenen Stellen hat sich über die vergangenen Monate hinweg abgeschwächt. Auf der anderen Seite liegt die Anzahl der neugeschaffenen Stellen noch immer auf einem soliden Niveau", schreibt Gitzel in einem Kommentar. Die Fed könne also im September guten Gewissens von einer weiteren Zinsanhebung absehen. "Der Zinsgipfel ist erreicht."
ISM-Index für US-Industrie steigt im August
Die Aktivität in der US-Industrie hat sich laut ISM im August weiter beschleunigt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 47,6 (Vormonat: 46,4). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 46,9 prognostiziert.
HQ Trust: US-Arbeitsmarktbericht spricht für Zinspause
Michael Heise, Chefvolkswirt des Vermögensverwalters HQ Trust, sieht im Jobreport für August Hinweise darauf, dass sich der US-Arbeitsmarkt abschwächt. "Die neuen Daten sprechen für eine Zinspause der Fed in der kommenden Sitzung und wahrscheinlich auch in der Oktober-/November-Sitzung", schreibt Heise in einem Kommentar. Allerdings werde die Fed weitere Zinsschritte in diesem Zyklus wegen einer Monatsveröffentlichung nicht gänzlich ausschließen. "Etwas Unsicherheit über die Leitzinsentwicklung bleibt damit bestehen."
Fed/Mester: Inflation ist immer noch zu hoch
Die US-Notenbank versucht nach der Worten der Cleveland-Fed-Präsidentin Loretta Mester, den Spagat zwischen einer zu straffen Geldpolitik und einer zu schwachen Inflationsbekämpfung zu schaffen. Die Inflation liege immer noch deutlich über dem Zielwert der Federal Reserve von 2 Prozent, sagte Mester. "Trotz einiger Fortschritte bleibt die Inflation zu hoch", sagte sie.
Buch dürfte Chefin der EZB-Bankenaufsicht werden - Magazin
Bundesbankvizepräsidentin Claudia Buch hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel gute Chancen, Chefin der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) zu werden und den Italiener Andreas Enria zu beerben. Wie das Blatt unter Berufung auf "Finanzkreise" schreibt, hat die Deutsche eine Mehrheit im EZB-Rat hinter sich, der am 13. September über die Personalie abstimmen soll. Buch müsste danach noch eine Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments absolvieren, ehe der EU-Rat sie im Oktober bestätigen könnte.
Buch: Liquiditätsanforderungen anpassen und Zinsrisiken besser abdecken
Die Liquiditätsanforderungen an Banken sollten nach Aussage von Bundesbankvizepräsidentin Claudia Buch im Lichte der jüngsten Turbulenzen in den USA dem veränderten Umfeld angepasst werden. Wie Buch in einer Rede bei einer makroprudenziellen Konferenz von Riksbank und Bundesbank weiter sagte, befürwortet sie außerdem eine Abdeckung von Zinsänderungsrisiken mit Eigenkapital unter Säule 1 und eine strengere Regulierung von Banken, die nur nach nationalen Maßstäben systemrelevant sind.
Bundesrechnungshof kritisiert Linders Haushaltsentwurf 2024
Der Bundesrechnungshof hat scharfe Kritik am Haushaltsentwurf der Bundesregierung geübt. Wie das Handelsblatt berichtet, monieren die Prüfer, dass der geplante Haushalt unsolide finanziert sei, die Schuldenbremse umgehe und die echte Verschuldung so verschleiere.
Sprecher: Scholz und Lemke bleiben beim Nein zur Atomkraft
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bleiben bei ihrem Nein zur Rückkehr zur Atomenergie. Das erklärten Sprecher der beiden. Die letzten drei verbliebenen Atomkraftwerke waren im April stillgelegt worden. Zuvor hatte der Juniorpartner in der Regierungskoalition, die FDP, angesichts der angespannten Energielage den Wiedereinstieg in die Atomenergie gefordert.
Deutschland importiert so viel Strom wie noch nie - Bericht
Deutschland importiert so viel Strom aus dem Ausland wie nie. Das berichtet die Bild-Zeitung. Demnach waren es laut Bundesnetzagentur im August 6.505 Gigawattstunden (GWh). Davon kommen 21 Prozent aus der Kernkraft und fast 30 Prozent aus anderen konventionellen Energieträgern wie Kohle, Gas etc. Der Export-Saldo liegt bei 557 Millionen Euro - auch diese Zahl markiere einen Höchststand. Wirtschaftsweise Veronika Grimm sagte zu Bild: "Natürlich hat die Abschaltung der Kernkraft aber die Notwendigkeit von Stromimporten erhöht. Unsere Studie hat letztes Jahr ergeben, dass die Abschaltung eine Preissteigerung von 8 bis 12 Prozent zur Folge haben dürfte und dass sich auch der Preis in den Nachbarländern erhöht."
Eckpunkte für Zusatzvereinbarung zu Berlin-Bonn-Gesetz bis Jahresende geplant
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat sich mit Vertretern des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn und der Region auf einen Fahrplan für die vorgesehene Zusatzvereinbarung zum Berlin-Bonn-Gesetz geeinigt. "Bis Jahresende werden wir gemeinsame Eckpunkte erarbeiten", erklärte Geywitz. Das Gesetz regelte zum Umzug des Regierungssitzes nach Berlin nach der Wiedervereinigung unter anderem Ausgleichszahlungen vom Bund in die Region.
Söder macht Druck auf Aiwanger wegen Aufklärung von Flugblatt-Affäre
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) macht in der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt weiter Druck auf Landeswirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Aiwangers ausgesprochene Entschuldigung sei "dringend notwendig" gewesen, es "bleiben aber noch viele Fragen offen", sagte Söder. "Für mich ist wichtig, dass die 25 Fragen jetzt umfassend und glaubwürdig beantwortet werden - und zwar zeitnah", sagte Söder. "Zeitnah heißt, am besten noch heute."
Kritik in Schweden an Einladung des russischen Botschafters zu Nobel-Bankett
Die Einladung des russischen Botschafters zum diesjährigen Nobel-Bankett hat in Schweden Kritik hervorgerufen. "Die Nobel-Stiftung entscheidet natürlich, wen sie einladen will. Aber wie viele andere auch war ich sehr überrascht, dass Russland eingeladen wurde", erklärte der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson der Nachrichtenagentur AFP.
Erdogan am Montag bei Putin in Russland
Nach der Aufkündigung des Getreideabkommens durch Moskau ist der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag beim russischen Staatschef Wladimir Putin zu Gast. "Verhandlungen" würden im Schwarzmeerort Sotschi geführt, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mit. Die Türkei drängt darauf, dass Russland und die Ukraine das Abkommen wieder aufleben lassen, das den Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Das Abkommen war unter Vermittlung der Türkei und der UNO zustande gekommen und war im Juli von Moskau aufgekündigt worden.
Russland muss Botschaftspersonal in Dänemark reduzieren
Dänemark hat Russland aufgefordert, das Personal seiner Botschaft in Kopenhagen zu reduzieren. Wie das dänische Außenministerium mitteilte, dürfen in der russischen Botschaft in Kopenhagen ab Ende September nur noch so viele Menschen arbeiten wie in der dänischen Botschaft in Moskau. Konkret darf die russische Botschaft den Angaben zufolge dann nur noch fünf Diplomaten und 20 Verwaltungs- und Technikmitarbeiter beschäftigen.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien BIP 2Q +3,4% gg Vorjahr
Brasilien BIP 2Q +0,9% gg Vorquartal
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
September 01, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
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