27.07.2023 19:04:40
|
ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB erhöht Leitzinsen um 25 Basispunkte
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Geldpolitik trotz der jüngsten Anzeichen für eine konjunkturelle Abschwächung in der Eurozone weiter gestrafft. Wie die EZB nach zweitägigen Beratungen mitteilte, steigen die Leitzinsen um 25 Basispunkte, wodurch sich der maßgebliche Bankeinlagensatz auf 3,75 Prozent erhöht. Es ist die neunte Zinserhöhung in Folge. Ökonomen und Börsianer hatten diesen Schritt erwartet.
Lagarde betont offene Haltung der EZB bei künftigen Treffen
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat die offene Haltung der Notenbank bei künftigen Treffen betont. "Die Daten werden uns sagen, ob und wie viel Boden wir noch gut machen müssen", sagte Lagarde bei der Pressekonferenz im Anschluss der Ratstagung. "Wir haben eine offene Haltung für das Treffen im September und auch für künftige Treffen. Wir könnten erhöhen und wir könnten pausieren. Und eine Pause im September wäre nicht zwangsläufig für längere Zeit."
ING: Tür für weitere EZB-Erhöhungen weit offen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält sich mit den Erläuterungen zur Zinserhöhung die Tür weit offen für weitere Zinsanhebungen. ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski verweist für seine Einschätzung auf die Aussage der EZB, dass die Inflation zwar zurückgehe, aber "für einen längeren Zeitraum" über dem Zielwert bleibt, was nicht so klingt, als ob die EZB bereits bereit wäre, die Zinsen nicht mehr zu erhöhen. In der Tat laufe die EZB erneut Gefahr, den Anschluss zu verlieren.
HQ Trust erwartet im September eine Zinspause
In einer schwierigen Wirtschaftslage geht die EZB mit der neunten Leitzinserhöhung seit Juli vergangenen Jahres weiter gegen die noch viel zu hohe Inflation vor. "Vorankündigungen zur weiteren Zinspolitik wurden richtigerweise vermieden und weitere Schritte von den eingehenden Wirtschafts- und Inflationsdaten abhängig gemacht", heißt es bei HQ Trust. "Die Entscheidungslage dürfte im September noch schwieriger werden. Wir erwarten eine Zinspause."
DSGV: EZB-Zinspause scheint möglich und angeraten
Die schnelle Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) ist noch gar nicht voll in der Realwirtschaft angekommen, wie Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) meint. Daher sollte die EZB nun erst einmal die weitere Wirkung ihrer Zinsschritte beobachten. Eine Pause erscheine möglich und angeraten, müsse aber nicht das Ende der Erhöhungen sein.
Türkische Zentralbank hebt Inflationsprognose massiv an
Die türkische Zentralbank hat ihre Prognose zur Entwicklung der Inflation bis zum Jahresende massiv angehoben. Die Teuerungsrate zum Jahresende dürfte bei 58 Prozent liegen - mehr als eine Verdopplung im Vergleich zu den bislang prognostizierten 22,3 Prozent, wie die neue Notenbankchefin Hafize Gaye Erkan in ihrer ersten Pressekonferenz mitteilte. Sie stellte außerdem weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht.
US-Wirtschaft legt im zweiten Quartal etwas stärker als erwartet zu
Die Wirtschaftsentwicklung in den USA hat sich im zweiten Quartal besser gezeigt als erwartet. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen April und Juni gegenüber dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet um 2,4 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg von 2,0 Prozent gerechnet.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe weiter gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 22. Juli das dritte Mal in Folge abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 7.000 auf 221.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 235.000 vorhergesagt.
US-Aufträge für langlebige Güter steigen im Juni spürbar
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Juni überraschend stark gestiegen. Wie das US-Handelsministerium berichtete, erhöhten sich die Orders gegenüber dem Vormonat um 4,7 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von lediglich 1,5 Prozent gerechnet. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat auf 2,0 (vorläufig: 1,8) Prozent nach oben revidiert.
Lindner strebt "sichtbare Aufwüchse" im Verteidigungshaushalt an
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will Deutschlands Verteidigungsausgaben nicht wieder unter das Nato-Ziel von 2 Prozent der Wirtschaftsleistung fallen lassen, wenn das Sondervermögen für die Bundeswehr aufgebraucht ist. "Das wird nicht passieren", sagte Lindner in seinem am Donnerstag veröffentlichten Podcast. Seine Absicht sei, dass es "in den nächsten Jahren sichtbare Aufwüchse" auch im eigentlichen Verteidigungshaushalt gebe, um dies zu verhindern.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Index ausstehende Hausverkäufe Juni -15,6% gg Vorjahr - NAR
US/Index ausstehende Hausverkäufe Juni +0,3% gg Vm auf 76,8 - NAR
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
July 27, 2023 13:04 ET (17:04 GMT)
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!