19.01.2023 18:59:40

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Philly-Fed-Index im Januar leicht aufgehellt

Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Januar leicht aufgehellt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia stieg auf minus 8,9 Punkte von minus 13,8 im Dezember. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf minus 10,0 erwartet.

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gesunken

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 14. Januar abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 15.000 auf 190.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 215.000 vorhergesagt.

USA haben offiziell Schuldenobergrenze erreicht

Die USA haben angesichts einer Blockadehaltung der oppositionellen Republikaner im Kongress offiziell die Schuldenobergrenze erreicht. US-Finanzministerin Janet Yellen unterrichtete die Parlamentsspitzen am Donnerstag in einem Brief darüber, dass sie zur Abwendung einer Zahlungsunfähigkeit des Landes "außergewöhnliche Maßnahmen" eingeleitet habe. Die Maßnahmen betreffen Rentenfonds für öffentliche Bedienstete und Angestellte der Post.

Fed/Collins für weitere Zinsschritte

Die Präsidentin der Boston Fed, Susan Collins, hat sich für weitere "maßvollere" Zinsanpassungen ausgesprochen. Die US-Notenbank Fed müsse die Zinssätze weiter anheben, um die Inflation auf einen stetigen Abwärtspfad zu bringen, sagte die Währungshüterin. "Ich gehe davon aus, dass weitere Erhöhungen der Zinsen notwendig sind, die wahrscheinlich knapp über 5 Prozent liegen werden, und dass wir die Zinsen dann für einige Zeit auf diesem Niveau halten werden", sagte Collins in einer Rede.

EZB: Viele im Rat wollten im Dezember Zinsschritt von 75 Punkten

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich bei seinen Beratungen am 14. und 15. Dezember 2022 nur deshalb auf einen Zinsschritt von nur 50 Basispunkten einigen können, weil zugleich weitere starke Zinserhöhungen in Aussicht gestellt wurden. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Protokoll der Sitzung hervorgeht, wollten ursprünglich viele Ratsmitglieder einen Schritt von 75 Basispunkten und einige hielten bis zum Schluss an dieser Forderung fest.

ING: EZB-Schritt von 50 BP im März wahrscheinlich

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Zinsen nach Einschätzung von ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski im Februar und März um 50 Basispunkte anheben. "Eine weitere Zinserhöhung um 50 Basispunkte bei der Februar-Sitzung in zwei Wochen scheint beschlossene Sache zu sein, und eine weitere Zinserhöhung um 50 Basispunkte bei der März-Sitzung erscheint sehr wahrscheinlich", schreibt Brzeski in einem Kommentar nach Veröffentlichung des Protokolls der EZB-Ratssitzung vom 14./15. Dezember.

Frankreich und Spanien für "entschlossene" Antwort auf US-Subventionspaket

Frankreich und Spanien wollen sich gemeinsam für eine "entschlossene" europäische Antwort auf das US-Subventionspaket einsetzen. Dabei sei auch die gemeinsame Aufnahme von Schulden "kein Tabu", sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach der Unterzeichnung eines französisch-spanischen Freundschaftsvertrags mit dem spanischen Regierungschef Pedro Sánchez am Donnerstag in Barcelona.

Kohle- und Öltransport soll im Schienenverkehr weiterhin Vorrang haben - Zeitung

Der Transport von Kohle und Öl sowie von Transformatoren soll im deutschen Schienenverkehr einem Medienbericht zufolge noch längere Zeit Vorrang haben. Die Bundesregierung wolle die entsprechende Verordnung bis zum 31. März 2024 verlängern, berichtete die Rheinische Post. Bahnreisende müssen demnach mit negativen Auswirkungen rechnen. Die Bundesregierung hatte die Regelung im Zuge der Gaskrise erlassen, um die Versorgung von Kraftwerken mit Brennstoff zu sichern. Mit Kohle und Öl beladene Züge haben demnach Vorrang gegenüber dem Personenverkehr und anderen Gütertransporten.

Bundestag stuft Verfolgung der Jesiden durch IS-Miliz als Völkermord ein

Der Bundestag hat die Verbrechen der radikalislamischen IS-Miliz an der Glaubensgruppe der Jesiden im Nordirak und in Syrien als Völkermord anerkannt. Die Abgeordneten stimmten in Berlin einstimmig für die von den Ampel-Fraktionen und der CDU/CSU gemeinsam vorgelegte Resolution. Der Bundestag ist damit das erste Parlament eines großen europäischen Staats, das die Gräueltaten an den Jesidinnen und Jesiden im Jahr 2014 als Völkermord anerkennt.

Haseloff beharrt weiterhin auf Kohleausstieg erst 2038

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) beharrt weiter darauf, die Kohleverstromung in Ostdeutschland erst 2038 zu beenden. Dem auf Initiative der Grünen von den Ampel-Parteien im Koalitionsvertrag verankerten Ziel, "idealerweise" bis 2030 den Kohleausstieg bundesweit zu vollziehen, will Haseloff damit nicht folgen. Es gehe darum, zunächst den Energiebedarf zu sichern und "ausreichend qualifizierte Ersatzarbeitsplätze zu schaffen", sagte er dem Magazin Stern.

DJG/DJN/AFP/apo/brb

(END) Dow Jones Newswires

January 19, 2023 13:00 ET (18:00 GMT)

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