08.07.2022 18:59:41
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Wirtschaft schafft deutlich mehr zusätzliche Jobs als erwartet
Die Zahl der Beschäftigten in der US-Wirtschaft hat im Juni deutlicher als erwartet zugenommen, wobei die Arbeitslosenquote unverändert blieb und die Stundenlöhne wie erwartet leicht zulegten. Nach Angaben des Arbeitsministeriums entstanden außerhalb der Landwirtschaft 372.000 zusätzliche Stellen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Zuwachs von nur 250.000 prognostiziert. Im Privatsektor entstanden per saldo 381.000 Stellen.
Bundesregierung plant Zuwanderung nach Punktesystem
Die Bundesregierung will wegen der Vielzahl offener Stellen die Einwanderung von Fachkräften nach Deutschland mit einem Punktesystem erleichtern. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sagte dem Spiegel, man brauche mehr qualifizierte Zuwanderung, um den Fachkräftebedarf zu decken. "Dafür müssen wir schneller und agiler werden bei der Gewinnung von ausländischen Fachkräften", sagte Heil.
Bundestag verlängert Bundeswehr-Einsatz im Kosovo
Der bislang längste Auslandseinsatz der Bundeswehr kann fortgeführt werden: Der Bundestag stimmte mit großer Mehrheit der zeitlich unbegrenzten Verlängerung der Beteiligung an der Nato-geführten Kfor-Mission im Kosovo zu. Das neue Mandat sieht eine Personalobergrenze von unverändert maximal 400 deutschen Soldatinnen und Soldaten vor. Aktuell sind aber nur etwa 70 an dem Einsatz beteiligt. Die Bundesregierung begründete ihren Mandatsantrag auch mit der "Sorge vor russischen Destabilisierungsversuchen" auf dem Balkan.
Scholz: Wir werden unseren Beitrag zur Rettung von Uniper leisten
Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem angeschlagenen Energieunternehmen Uniper Unterstützung der Bundesregierung zugesichert. "Wir haben uns...politisch entschieden, dass wir Uniper helfen werden", sagte Scholz nach einem Treffen von Spitzenverbänden der Wirtschaft in München. Den konkreten Weg werde man mit dem Unternehmen besprechen.
BMF sieht Uniper-Aufspaltung und staatlichen Einstieg kritisch - Presse
Das Bundesfinanzministerium hat laut einem Medienbericht Vorbehalte gegen die Idee angemeldet, den kriselnden Energieversorger Uniper aufzuspalten und das deutsche Gasgeschäft durch einen Einstieg des Bundes zu retten. Das berichtet das Handelsblatt mit Verweis auf Regierungskreise. Es sei bedenklich, die bisherigen Eigentümer von Uniper damit ohne eigenes Zutun von ihren Altlasten zu befreien, so der Bericht. Das Bundesfinanzministerium konnte nicht unmittelbar für eine Stellungnahme erreicht werden.
Bundestag gibt grünes Licht für Rückkehr der Bundeswehr nach Bosnien
Nach rund zehn Jahren kann die Bundeswehr nach Bosnien-Herzegowina zurückkehren. Der Bundestag erteilte der Entsendung von bis zu 50 Soldatinnen und Soldaten in das Balkanland mit großer Mehrheit sein Mandat. Die Bundeswehr soll sich wieder an der EU-geführten Stabilisierungsmission Eufor Althea beteiligen. Die Bundesregierung begründete die Beteiligung mit den aktuellen politischen Spannungen in Bosnien-Herzegowina.
Wahlprüfungsausschuss für teilweise Bundestagswahl-Wiederholung in Berlin
Der Wahlprüfungsausschuss des Bundestags will einem Medienbericht zufolge empfehlen, die Bundestagswahl in rund 400 Berliner Wahlbezirken wiederholen zu lassen. Wie das Magazin Spiegel am späten Donnerstag unter Berufung auf den Obmann des Wahlprüfungsausschusses Johannes Fechner (SPD) berichtete, einigten sich die Ampelfraktionen auf eine entsprechende Beschlussempfehlung.
Auch Bundesrat billigt Nato-Beitritt von Schweden und Finnland
Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat dem Nato-Beitritt von Schweden und Finnland zugestimmt. Die Länderkammer ließ das Ratifizierungsgesetz passieren - wenige Stunden nach der Entscheidung des Bundestages. Dort hatten alle Fraktionen außer der Linken für den Beitritt votiert.
Verbände fordern von Politik Schulterschluss mit Wirtschaft
Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben an die Bundesregierung appelliert, die aktuellen Herausforderungen der unterschiedlichen Krisen und der Transformation hin zur Klimaneutralität in einem Schulterschluss mit der Wirtschaft anzugehen. So müssten die deutsche Wettbewerbsfähigkeit und Energieversorgung gesichert sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Außerdem müsse die Beschäftigung auch über Zuwanderung ausgebaut werden, da der Arbeits- und Fachkräftemangel zur Wachstumsbremse geworden sei.
Knot: EZB erhöht Zinsen in Wachstumsabschwächung hinein - Agentur
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Zinsen nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Klaas Knot in eine wirtschaftliche Abschwächung hinein erhöhen müssen. "In einer idealen Welt würde man die Wirtschaft ankurbeln und gleichzeitig die Inflation senken wollen", sagte Knot laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg in einer niederländischen Talkshow und fügte hinzu: "Leider können wir das nicht tun, wir müssen uns entscheiden; in diesem Fall ist unser Mandat ganz klar - wir müssen uns dafür entscheiden, die Inflation zu senken."
Neue Forderungen: Johnson soll auch schnell als Premier abtreten
Nach seinem Rücktritt als Parteichef der konservativen Tories steht Boris Johnson weiter unter Druck, auch als britischer Premierminister schnell abzutreten. Die Opposition drohte mit einem Misstrauensvotum, um seinen sofortigen Rücktritt zu erzwingen. Das Land könne den "Lügner" Johnson nicht länger ertragen, sagte die Vize-Chefin der Labour-Partei, Angela Rayner. Medienberichten zufolge will Johnson vor allem deshalb im Amt bleiben, weil er Ende Juli auf dem Landsitz Chequers seine Hochzeit feiern will.
Polizei: Verdächtiger gesteht tödlichen Angriff auf Japans Ex-Regierungschef
Der mutmaßliche Attentäter von Japans ehemaligem Regierungschef Shinzo Abe hat die Tat gestanden. "Der Verdächtige gab an, dass er einen Groll gegen eine bestimmte Organisation hege und die Tat begangen habe, weil er glaubte, dass der ehemalige Ministerpräsident Abe eine Verbindung zu ihr habe," sagte ein hochrangiger Polizeibeamter. Nähere Angaben dazu machte er zunächst nicht.
Fed/Williams sieht holprigen Weg bei Inflationsbekämpfung
Der Präsident der New Yorker Federal Reserve, John Williams, hält es für "absolut notwendig für die Wirtschaft", die Inflation wieder auf das längerfristige Ziel der Zentralbank von 2 Prozent zu bringen. Es könne aber ein "holpriger Weg" dorthin sein, warnte der Notenbanker. "Wir müssen entschlossen sein und dürfen das Ziel nicht verfehlen", sagte Williams in einer Rede vor Studenten an der Universität von Puerto Rico.
Fed/Bostic plädiert für weiteren Zinsschritt von 75 Basispunkten
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, befürwortet eine weitere große Zinserhöhung noch in diesem Monat. Der Bericht der Regierung über die Beschäftigungslage im Juni "bestätigt nur, dass die Wirtschaft stark ist und es immer noch eine Menge Schwung auf dem Arbeitsmarkt gibt. Und das ist eine gute Sache", sagte Bostic in einem CNBC-Interview. Die enorme Dynamik in der Wirtschaft deutet für mich darauf hin, dass wir uns bei der nächsten Sitzung mit 75 Basispunkten bewegen können, ohne dass die Wirtschaft im weiteren Sinne Schaden nimmt", sagte er.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Arbeitslosenquote Mai bestätigt mit 3,6%
US/Beschäftigung ex Agrar Mai revidiert +384.000; Apr revidiert +368.000
US/Erwerbsquote Juni 62,2%
US/Beschäftigung privater Sektor Juni +381.000; öffentl. Sektor -9.000
US/Durchschnittlicher Stundenlohn Juni +0,31% bzw +0,1 USD gg Vm auf 32,08 USD; +5,11% gg Vj
US/Arbeitslosenquote Juni 3,6% (PROG: 3,6%)
US/Beschäftigung ex Agrar Juni +372.000 (PROG: +250.000)
Kanada Juni Erwerbsquote 64,9% (Mai: 65,3%)
Kanada Juni Erwerbsfähige -97.500 gg Mai
Kanada Juni Stundenlöhne +5,2% gg Vorjahr
Kanada Juni Beschäftigte PROGNOSE: +20.000
Kanada Juni Beschäftigte -43.200 gg Mai
Kanada Juni Arbeitslosenquote PROGNOSE: 5,1%
Kanada Juni Arbeitslosenquote 4,9% (Mai: 5,1%)
Brasilien Verbraucherpreise 12-Monats-Rate Juni +11,89% (Mai: +11,73%)
Brasilien Verbraucherpreise Juni +0,67% (Mai: +0,47%)
DJG/DJN/AFP/sha/jhe
(END) Dow Jones Newswires
July 08, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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