28.02.2022 18:59:42
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Chicagoer Einkaufsmanagerindex fällt stark zurück im Februar
Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Februar unerwartet stark eingetrübt. Der Indikator fiel auf 56,3 Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im Januar stand der Index bei 65,2 Punkten. Volkswirte hatten einen Wert von 63,4 Punkten erwartet.
USA verhängen Sanktionen gegen russische Zentralbank
Die USA sanktionieren die russische Zentralbank, um die Regierung daran zu hindern, ihre Devisenreserven zu nutzen, sagten hochrangige US-Beamte vor der Öffnung der US-Märkte. Die Sanktionen dürften die Inflation weiter anheizen, da die Zentralbank daran gehindert wird, Dollar, Euro und andere ausländische Währungen aus ihren Reserven zur Stabilisierung des Rubels zu verwenden, so die Beamten. Die Maßnahmen der USA, die mit ihren europäischen und anderen westlichen Verbündeten koordiniert werden, sind Teil ihrer umfassenderen Bemühungen, den Kreml zu zwingen, seine gewaltsame Invasion in der Ukraine aufzugeben.
USA und andere große Ölverbraucher erwägen Anzapfung von Reserven
Die USA und andere große Ölverbrauchsländer erwägen die Freigabe von 70 Millionen Barrel Öl aus ihren Notvorräten, da die Rohölpreise in die Höhe schießen, sagen mit dem Plan vertraute Beamte aus Europa und dem Persischen Golf. Es gäbe wachsende Sorgen über die Versorgung nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Die Mitglieder der Internationalen Energie-Agentur (IEA), einer in Paris ansässigen Organisation, die die meisten Industrienationen vertritt, könnten sich bereits am Montag oder Dienstag darauf einigen, ihre nationalen strategischen Ölreserven anzuzapfen, so die Beamten.
Baerbock: Die Nato ist keine Bedrohung für Russland
Außenministerin Annalena Baerbock hat Russland aufgefordert, "eskalierende Äußerungen" im aktuellen Ukraine-Konflikt in Zukunft zu unterlassen. "Die Nato ist keine Bedrohung für Russland", erklärte Baerbock. Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin nach den internationalen Sanktionen gegen sein Land aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine die russischen Atom-Streitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt.
Panetta warnt vor verfrühter Straffung der Geldpolitik
EZB-Direktor Fabio Panetta hat die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts des Ukraine-Kriegs vor einer verfrühten Straffung ihrer Geldpolitik gewarnt. Panetta sagt bei einem Online-Seminar laut veröffentlichtem Redetext: "Der dramatische Konflikt in der Ukraine belastet sowohl die Angebots- als auch die Nachfragebedingungen, was die Unsicherheit erhöht und die Risiken für die mittelfristigen Inflationsaussichten auf beiden Seiten verschärft." In diesem Umfeld wäre es unklug, sich auf künftige politische Schritte festzulegen, bis die Auswirkungen der aktuellen Krise klarer geworden seien.
Bundestag soll nationale Gasreserve spätestens im April beschließen - Kreise
Das Gesetz zur Errichtung einer nationalen Gasreserve soll nach Planungen des Bundeswirtschaftsministeriums "zeitnah in den Bundestag eingebracht und spätestens im April beschlossen werden, damit es zum 1. Mai 2022 in Kraft treten kann". Das verlautete in einem Papier aus Kreisen des Ministeriums, in das Dow Jones Newswires Einblick hatte. Der Zeitplan sei "nötig, damit das komplette Sommerhalbjahr zur Befüllung der Speicher zur Verfügung steht", heißt es darin.
Habeck: Wir brauchen radikale Schritte für Energiesicherheit
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat angekündigt, dass Deutschland aufgrund seiner zu hohen Abhängigkeit von russischem Gas zu radikalen Maßnahmen greifen muss, um seine Energieversorgung zu sichern. Dazu zähle auch, dass man keine neuen Gasheizungen mehr einbauen sollte. Kurz- und mittelfristig müsse Deutschland seine Energieimporte diversifizieren, so Habeck. Mittel- und langfristig müsse Deutschland den Verbrauch der fossilen Energieträger Gas, Öl und Kohle deutlich reduzieren und die erneuerbaren Energien ausbauen.
Lindners Chefberater Feld legt längere Atomkraft-Laufzeiten nahe
Der persönliche Chefberater von Finanzminister Christian Lindner (FDP), Lars Feld, hält angesichts der Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energielieferungen längere Laufzeiten der verbleibenden deutschen Atomkraftwerke für ratsam. "Viel spricht dafür, dass wir die Atomkraftwerke noch etwas länger brauchen, bis die Erneuerbaren stärker ausgebaut sind", sagte Feld dem Handelsblatt. Würden die letzten drei Atomkraftwerke abgeschaltet, stünden sie als Option für die Versorgungssicherheit nicht mehr zur Verfügung. Auch beim Kohleausstieg ist laut Feld Zurückhaltung geboten: "Ein Ausstieg weit vor 2038 ist wohl kaum machbar."
EU-Energieminister beraten über Anschluss der Ukraine an westeuropäisches Stromnetz
Die für Energie zuständigen Ministerinnen und Minister der EU-Mitgliedstaaten sind zu Beratungen über eine Anfrage der Ukraine zum Anschluss an das Stromnetz der EU zusammengekommen. Die Ukraine sei nicht mehr an das russische Stromnetz angebunden und Kiew habe den Antrag gestellt, an das europäische Netz angeschlossen zu werden, sagte die französische Umweltministerin Barbara Pompili am Montag in Brüssel. Die Synchronisierung von Stromnetzen ermöglicht es, Probleme bei der Stromversorgung in einem Land leichter zu lösen.
Rheinmetall bietet Bundesregierung Rüstungslieferungen an
Der Rheinmetall-Konzern hat der Bundesregierung eine umfassende Lieferung von Rüstungsgütern angeboten. Das Paket könnte unter anderem Munition, Hubschrauber sowie Ketten- und Radpanzer umfassen, sagte Vorstandschef Armin Papperger dem Handelsblatt. Das Angebot hat demnach ein Volumen von 42 Milliarden Euro.
Verband: Verhandlungen um Bau-Mindestlohn gescheitert
Auch die dritte Verhandlungsrunde um die Fortführung eines Mindestlohns im Bausektor hat nach Angaben des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) kein Ergebnis gebracht. In den Verhandlungen zwischen der Bauwirtschaft (HDB gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes) und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am Flughafen Berlin Brandenburg sei keine Einigung möglich gewesen. Nun sei "davon auszugehen, dass die Gewerkschaft die Verhandlungen nun in Kürze für gescheitert erklären und die Schlichtung anrufen wird".
DJG/DJN/AFP/apo/err
(END) Dow Jones Newswires
February 28, 2022 13:00 ET (18:00 GMT)
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