02.12.2021 19:42:40

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Quarles: Fed muss Zinsen anheben, um Inflation zu senken

Nach Einschätzung von Fed-Gouverneur Randal Quarles ist es für die US-Notenbank an der Zeit, sich mit dem Thema Zinserhöhungen zu befassen. Zur Begründung verwies Quarles bei seinem letzten öffentlichen Auftritt vor seinem Rücktritt zum Monatsende auf die hohe Inflation, die voraussichtlich länger als erwartet über dem 2-Prozent-Ziel der Federal Reserve liegen dürfte.

Fed/Bostic: Tapering könnte bis zum Frühjahr abgeschlossen sein

Nach Einschätzung des Präsidenten der Atlanta Fed, Raphael Bostic, könnte das Wertpapierkaufprogramm der US-Notenbank womöglich schon im nächsten Frühjahr auslaufen, sofern das starke Wirtschaftswachstum anhält und die Inflation weiter hoch bleibt. "Ich denke, wir müssen die Anleihekäufe zurückfahren", sagte Bostic bei einer Veranstaltung, "und wir sollten es lieber früher als später hinter uns bringen."

USA droht erneut baldige Haushaltssperre

In den USA haben Anführer der regierenden Demokraten und der oppositionellen Republikaner versucht, eine drohende Haushaltssperre zu verhindern. Anvisiert wurde am Donnerstag ein Übergangshaushalt, der eine Finanzierung der Bundesbehörden bis zum 18. Februar sicherstellt. Einige republikanische Senatoren könnten das Vorhaben allerdings torpedieren. Dann droht den USA ab der Nacht auf Samstag ein sogenannter Shutdown.

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegen

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 27. November schwächer zugelegt als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 28.000 auf 222.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 240.000 vorhergesagt.

Opec+ hält an Ausweitung der Fördermengen fest

Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und eine Reihe von Ölförderländern unter Führung Russlands haben sich auf weitere Fördererhöhungen geeinigt. Damit hält die sogenannte Opec+ trotz der Sorgen angesichts der neuen Corona-Variante Omikron an ihrem langfristigen Plan fest, die Förderhähne schrittweise zu öffnen. Zudem bestätigte die Opec+ das Vorhaben, ihre tägliche Produktion im Januar um 400.000 Barrel zu erhöhen. Dow Jones Newswires hatte bereits zuvor von Personen, die Kenntnis von der Vereinbarung haben, über den Schritt berichtet.

Brasiliens Wirtschaft schrumpft leicht im dritten Quartal

Die brasilianische Wirtschaft ist im dritten Quartal geschrumpft, da eine Dürre die landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigte. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank in den drei Monaten bis September um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal und wuchs um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das brasilianische Institut für Geographie und Statistik (IBGE) mitteilte.

SocGen: EZB beendet PEPP und erhöht APP-Volumen

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung von Anatoli Annenkov, Volkswirt bei Societe Generale, am 16. Dezember beschließen, die Nettokäufe unter dem Pandemiekaufprogram PEPP zu beenden. Annenkov rechnet außerdem damit, dass das Monatsvolumen der Käufe unter dem klassischen APP-Programm im März angehoben und der Anteil von Anleihen supranationaler Organisationen an den gesamten Käufen erhöht wird, wie er in seinem Ausblick auf die Ratssitzung schreibt.

EU stellt Verfahren zu EZB-Urteil aus Karlsruhe ein

Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen eines umstrittenen Urteils des Bundesverfassungsgerichts zu Anleihekäufen der Europäischen Zentralbank (EZB) wieder eingestellt. Die Bundesregierung habe überzeugend dargelegt, dass Deutschland den Vorrang des EU-Rechts und das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit anerkenne, erklärte die Brüsseler Behörde.Vor allem Polen hatte sich im Rechtsstaats-Streit mit der EU mehrfach auf das Karlsruher Urteil berufen.

Bund und Länder beschließen schärfere Maßnahmen gegen vierte Corona-Welle

Bund und Länder haben Bund zur Eindämmung der vierten Corona-Welle eine bundeseinheitliche Verschärfung von Maßnahmen beschlossen. Dazu zählen die Wiedereinführung einer Maskenpflicht an Schulen, umfangreiche Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte auch bei privaten Zusammenkünften, eine Ausweitung der "2G"-Regel auf den Einzelhandel sowie Einschränkungen für Großveranstaltungen.

Lindner: Wir planen keine Steuererhöhung für Diesel-Fahrer

FDP-Chef Christian Lindner hat sich gegen eine stärkere steuerliche Belastung von Besitzerinnen und Besitzern von Diesel-Autos ausgesprochen. "Wer den Koalitionsvertrag liest, stellt fest, dass dort keine Steuererhöhung für die Besitzer von Diesel-Fahrzeugen geplant ist", sagte der designierte Bundesfinanzminister zu Bild Live. Menschen mit Diesel-Wagen müssten sich nicht sorgen, "dass sie in Zukunft ihren Alltag mit ihrem Auto als Pendlerinnen oder Pendler nicht bestreiten können".

Regierung legt Details zu verlängerten Corona-Wirtschaftshilfen fest

Das Bundesfinanz- und das Bundeswirtschaftsministerium haben sich nach den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern auf die Bedingungen für die bis Ende März 2022 verlängerten Corona-Wirtschaftshilfen geeinigt. Das gaben beide Ministerien in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt.

Österreichs Kanzler Schallenberg kündigt seinen Rücktritt an

Nach dem Rückzug von Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz aus der Politik hat auch dessen Nachfolger als Regierungschef, Alexander Schallenberg, seinen Rücktritt angekündigt. Er werde zurücktreten, "sobald parteiintern die entsprechenden Weichenstellungen vorgenommen sind", erklärte Schallenberg am Donnerstagabend in Wien. Er sprach sich dafür aus, dass künftig wieder der Parteivorsitzende der konservativen ÖVP auch die Regierung führe.

Russland regt Gipfeltreffen von Putin und Biden in Ukraine-Konflikt an

Russland hat vor dem Hintergrund wachsender Spannungen im Ukraine-Konflikt ein Gipfeltreffen mit den USA angeregt. Der Kreml hoffe auf ein Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden "in den kommenden Tagen", zitierten russische Nachrichtenagenturen den russischen Vize-Außenminister Sergej Rjabkow. Ein konkretes Datum sei noch nicht vereinbart worden. "Aber der Kontakt ist sehr notwendig, unsere Probleme vervielfachen sich."

DJG/DJN/AFP/apo/cbr

(END) Dow Jones Newswires

December 02, 2021 13:43 ET (18:43 GMT)

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