31.08.2021 19:01:39

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Holzmann: EZB kann über Reduzierung von Pandemieprogrammen diskutieren

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sollte nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann eine Reduzierung seiner Krisenmaßnahmen prüfen. "Wir sind jetzt in der Lage, darüber nachzudenken, wie wir die Pandemie-Sonderprogramme reduzieren können - ich denke, diese Ansicht teilen wir", sagte Holzmann laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Es bestehe jetzt die Chance, zu diskutieren, wie die EZB den "Pandemieteil abschließen" und sich auf den "Inflationsteil" konzentrieren könne.

Chicagoer Einkaufsmanagerindex im August kräftig gesunken

Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im August nach einem Zwischenhoch im Juli deutlich abgeschwächt. Wie MNI Indicators mitteilte, fiel das Chicago Business Barometer auf 66,8. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten 69,4 erwartet nach einem Vormonatsstand von 73,4. Ein Wert oberhalb der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten signalisiert eine wirtschaftliche Belebung in der für die US-Konjunktur wichtigen Metropolregion, unterhalb von 50 weist er auf eine Abschwächung hin.

Stimmung der US-Verbraucher trübt sich stärker als erwartet ein

Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im August deutlich stärker als erwartet abgeschwächt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, fiel der Index des Verbrauchervertrauens auf 113,8. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 123,1 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 125,1 von zunächst 129,1 nach unten revidiert. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage ermäßigte sich auf 147,3 (Vormonat: 157,2), jener für die Erwartungen verringerte sich auf 91,4 (103,8).

Indiens Wirtschaft wächst im zweiten Quartal mit Rekordrate

Indiens Wirtschaft wächst mit einem Rekordtempo, arbeitet sich aber immer noch aus einer der tiefsten Rezessionen heraus, die eine große Volkswirtschaft während der Pandemie erlebt hat. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im zweiten Quartal um 20,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das zweistellige Wachstum spiegelt einen Vergleich mit dem Vorjahr wider, als die Wirtschaft um etwa 24 Prozent schrumpfte, was den stärksten Rückgang in der Geschichte des Landes darstellte.

Deutsche-Bank-Chef Sewing kritisiert Negativzins und "Basel 4"

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank AG, Christian Sewing, hat bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Kreditinstitute des Landes gefordert. ""Wir sollten keine Kapitalanforderungen einführen, die den europäischen Anforderungen nicht gerecht werden - Stichwort Basel 4", sagte Sewing unter Bezugnahme auf die in Umsetzung befindliche Eigenkapitalrichtlinie Basel 3. Die Finanzwirtschaft spricht von Basel 4, um auf die aus ihrer Sicht ursprünglich nicht in Aussicht gestellte Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen hinzuweisen. Sewing kritisierte außerdem die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). "Wir müssen so schnell wie möglich zu einem normalen Zinsumfeld kommen", sagte Sewing.

Merkel sieht wegen Linksbündnis "gewaltigen Unterschied" zu Scholz

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl auf Distanz zu SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz gegangen, der als Vizekanzler in Merkels Kabinett von seiner Partei als geeignetster Nachfolger für Merkel dargestellt wird. "Mit mir als Bundeskanzlerin würde es nie eine Koalition geben, an der die Linke beteiligt ist", und ob dies von Olaf Scholz so geteilt wird oder nicht, "das bleibt offen", sagte Merkel in Berlin. "In dem Zusammenhang ist es einfach so, dass da ein gewaltiger Unterschied für die Zukunft Deutschlands zwischen mir und ihm besteht." Scholz hatte sich zu einem Bündnis mit der Linken ausweichend gezeigt.

Laschet fordert klare Aussage von Scholz zur Linkspartei

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hat beim Wirtschaftstag des Wirtschaftsrates der CDU seinen SPD-Mitbewerber Olaf Scholz wegen dessen unklarer Haltung zur Linkspartei scharf angegriffen und für die Zeit nach der Wahl Friedrich Merz als wirtschafts- und finanzpolitisches Gesicht für die Bundespolitik angepriesen. Er erwarte von Scholz "klipp und klar ja oder nein" zu einem möglichen Bündnis mit der Linken, sagte Laschet.

Merkel rechnet mit bis zu 40.000 Ortskräften in Afghanistan

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Zahl der deutschen Ortskräfte und ihrer Angehörigen in Afghanistan auf bis zu 40.000 beziffert. "Für uns steht im Zentrum im Augenblick die Frage der Ortskräfte, und das sind nicht 300, sondern das sind wahrscheinlich eher 10- bis 40.000", sagte Merkel bei einem Pressestatement mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz. "Wir müssen sichten, wie viele davon überhaupt gerne das Land verlassen möchten, und wie viele nicht", sagte Merkel. Dies werde "auch sehr von den Umständen abhängen, die die Taliban dort im Lande schaffen".

Rheinland-pfälzischer Landtag setzt Enquetekommission zu Flutkatastrophe ein

Der rheinland-pfälzische Landtag hat die Einsetzung einer Enquetekommission zur Flutkatastrophe im Ahrtal beschlossen. Die Abgeordneten stimmten dem Antrag der Regierungskoalition aus SPD, Grüne und FDP sowie der oppositionellen Freien Wähler am Dienstag in einer Sondersitzung des Landtag einstimmig zu.

Staatsanwaltschaft München I stellt Ermittlungsverfahren zu Masken ein

Die Staatsanwaltschaft München I hat unter anderem vom bayerischen SPD-Landtagsabgeordneten Florian von Brunn angestoßene Ermittlungen wegen eines Maskendeals eingestellt. Das Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt sei mangels Vorliegens strafbaren Handelns eingestellt worden, teilte die Ermittlungsbehörde am Dienstag mit. Die schnelle Beschaffung von Masken im März vergangenen Jahres sei nachvollziehbar gewesen.

Entscheidung über EU-Recht in Polen erneut verschoben

Die für Dienstag erwartete Entscheidung des Verfassungsgerichts in Polen über den Vorrang der nationalen Verfassung vor EU-Recht ist erneut verschoben worden. Die Vorsitzende Richterin Julia Przylebska erklärte, es würden weitere Beratungen bis zum 22. September angesetzt. Grund dafür sei eine Eingabe des Büros des polnischen Menschenrechtsbeauftragten, der den Abzug einer mit dem Fall befassten Richterin verlangt hatte.

Regierung in Warschau will Notstand an der Grenze zu Belarus

Polens Regierung hat Präsident Andrzej Duda aufgefordert, für die Grenze zu Belarus den Notstand zu erklären. In dem Grenzgebiet herrsche eine "ständige Krise", sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Dienstag vor Journalisten. Das Innenministerium in Warschau registrierte nach eigenen Angaben im August rund 3.000 Versuche zum illegalen Grenzübertritt. Eine Unterzeichnung des Notstandsbeschlusses durch Duda wurde noch im Laufe des Tages erwartet.

Südkorea beschneidet Marktmacht von Apple und Google

Als weltweit erstes großes Industrieland beschneidet Südkorea die Marktmacht der beiden US-Internetriesen Apple und Google auf dem Feld der Apps und Spiele: Das südkoreanische Parlament beschloss am Dienstag ein Gesetz, wonach der Zwang für Entwickler zu einer vom Unternehmen vorgegebenen Bezahlmethode illegal ist. Diese Regel wird auch in vielen anderen Ländern kritisiert - etwa in den USA und in der Europäischen Union.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Aug +16,6% gg Vorjahr

Kanada's 2Q BIP annualisiert -1,1%

Kanada's 2Q BIP PROGNOSE: +2,5%

Kanada 1Q BIP revidiert auf +5,5%

DJG/DJN/AFP/apo/err

(END) Dow Jones Newswires

August 31, 2021 13:01 ET (17:01 GMT)

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