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07.03.2013 18:21:31

Troika nimmt Gespräche mit Zyperns neuer Regierung auf

    NIKOSIA (dpa-AFX) - Vertreter der potenziellen Geldgeber haben am Mittwoch Gespräche mit der neuen zyprischen Regierung aufgenommen. Zunächst trafen sich die Experten der EU, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) mit dem Finanzminister des Landes, wie zyprische Medien berichteten.

    Zypern hat Milliardenkredite von den Euro-Rettern beantragt, um eine Staatspleite abzuwenden. Man strebe an, dass das Paket bis Ende März steht, hieß es aus Kreisen des Finanzministeriums in Nikosia. Im Mittelpunkt der Unterredungen mit Finanzminister Michalis Sarris und anderen Funktionären stehen die Verschlankung des Staates, Privatisierungen sowie die Beteiligung Zyperns an einer Finanztransaktionssteuer als Gegenleistungen für Hilfen.

    Finanzminister Michalis Sarris lehnte im zyprischen Fernsehen erneut einen Schuldenschnitt für Zypern "kategorisch" ab. "Es würde katastrophal sowohl für Zypern als auch für die Eurozone sein", sagte Sarris. Dies hätten "langsam alle begriffen - auch die, die zunächst dafür plädierten", hieß es. Sarris lehnte zudem die Erhebung einer Finanztransaktionsteuer und Kürzungen von Löhnen ab. Die Insel könne sparen, indem sie den staatlichen Bereich verschlanke, sagte er Reportern in Nikosia. Zudem solle man berücksichtigen, dass Zypern in den nächsten Jahren hohe Einnahmen aus Erdgasvorkommen haben werde, die südlich der Insel entdeckt worden sind.

    Als problematisch für die Helfer gilt der hohe Anteil russischer Anleger bei zyprischen Banken, denen zum Teil Geldwäsche vorgeworfen wird. Sarris äußerte sich optimistisch, dass "praktikable Wege" gefunden werden könnten, dieses Problem zu beheben. Da unklar ist, ob diese Anleger sich womöglich an einem Rettungspaket für Zypern beteiligen sollen, hatten Bankkunden zuletzt hohe Summen bei den Finanzhäusern des Inselstaates abgezogen.

    Nach Angaben der Zentralbank Zyperns waren bereits im Januar 1,73 Milliarden Euro von Bankkonten abgeflossen. Die Einlagen fielen auf 68,42 Milliarden Euro nach 70,15 Milliarden Euro im Dezember. Medienberichten zufolge beschleunigte sich dieser Trend im Februar.

    Zypern hat Geld bis Ende Mai und braucht Schätzungen nach bis zu 17,5 Milliarden Euro, um sein Banksystem und seine Finanzen zu stabilisieren. Ursache der Finanzkrise ist hauptsächlich die enge Verbindung mit dem kriselnden Bankbereich Griechenlands. Durch den Schuldenschnitt griechischer Staatsanleihen ist das zyprische Banksystem fast in den Abgrund gerissen worden./tt/DP/stk

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