21.03.2015 09:06:06

Thüringische Landeszeitung: Dickfellige Piloten - Lufthansa leidet unter Streiks und Konkurrenz / Leitartikel von Bernd Hilder zum Lufthansa-Pilotenstreik

Weimar (ots) - Während die Piloten der Lufthansa unverdrossen mit immer neuen Streiks zu Lasten der genervten Passagiere und ihres Arbeitgebers um nicht mehr zeitgemäße Privilegien kämpfen, büßt die größte deutsche Fluggesellschaft kontinuierlich internationale Konkurrenzfähigkeit ein. Der weltweite Luftkampf um die Auslastung von Flugzeugen und zu riesigen Drehkreuzen ausgebauten Flughäfen wird längst mit ungleichen Mitteln geführt.

Die Wettbewerbsverzerrung hat drastische Auswirkungen auf die Rentabilität. Keine Steuern, niedrige Landegebühren und andere Subventionen oder Preisnachlässe: Emirates mit Sitz in Dubai beispielsweise kann seine Jets für rund ein Drittel weniger Kosten als die Lufthansa fliegen lassen. Hinzu kommen immer neue Billigfluglinien.

Doch die Pilotenvereinigung Cockpit tut so, als gebe es noch die heile Welt über den Wolken, als sich die Lufthansa nur mit ein paar europäischen und amerikanischen Fluggesellschaften messen musste. Das ist dickfellig.

Hoch qualifizierte Piloten müssen gut verdienen. Aber eine Luxus-Pension schon mit 55 und gleichzeitige Zuverdienstmöglichkeiten bei anderen Fluglinien, während anderorts Piloten noch mit über 60 Jahren Dienst tun, ist auf Dauer nicht akzeptabel, wenn die Lufthansa überleben will.

Natürlich richtet sich der Zorn der Streikenden auch gegen die Bestrebungen der Lufthansa-Spitze, immer mehr Routen aus Kostengründen von der Billig-Tochter Eurowings bedienen zu lassen. Die absurde, ungewollte Streiklogik: Je hartnäckiger die Lufthansa-Piloten um ihre Privilegien kämpfen, desto mehr Flüge werden ausgelagert.

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Pressekontakt: Thüringische Landeszeitung Chef vom Dienst Norbert Block Telefon: 03643 206 420 Fax: 03643 206 422 cvd@tlz.de

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