21.02.2015 07:32:58
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Thüringische Landeszeitung: Bloß nicht ausruhen - Immer mehr Kita-Plätze allein reichen nicht / Leitartikel von Sibylle Göbel zu den Kita-Zahlen des Statistischen Bundesamtes
Ideal wäre es freilich, ein Kind erst dann in die Kita oder Tagespflege zu geben, wenn es die Bereitschaft dazu selbst signalisiert. Wenn seine Bindung zu den Eltern so weit gefestigt ist, dass es gut ein paar Stunden ohne sie auskommen und sich unbeschwert auf seine Altersgefährten und eine fremde Umgebung einlassen kann. Doch das lassen die finanziellen Bedingungen vieler Familien nicht zu. Viele Eltern haben gar keine andere Wahl, als arbeiten zu gehen und ihr noch kleines Kind Fremden anzuvertrauen. Das sollten die bedenken, die gern von einer "Diktatur der Wirtschaft" sprechen. Für viele Eltern ist Arbeit zudem nicht nur ein Erfordernis, sondern im besten Falle auch eine Erfüllung.
Gleichwohl darf sich der Staat auf Kita-Plätzen allein nicht ausruhen. Damit berufstätige Eltern in einer fordernden Arbeitswelt ihrem Kleinkind auch gerecht werden und sich ihm zuwenden können, braucht es mehr, brauchen Eltern auch Zeit. So schön die Idee der Familienministerin von der 32-Stunden-Woche für Eltern in der Theorie ist: Sie ist kaum finanzierbar. Und angesichts eines schon jetzt bestehenden Arbeitskräftemangels in vielen Branchen illusorisch. Zudem geht es an der Wirklichkeit vorbei, Chefs vorschreiben zu wollen, dass verkürzt arbeitende Eltern bei ihnen die gleichen Aufstiegschancen haben sollen wie die kinderlosen Mitarbeiter, die 24 Stunden am Tag für die Firma da sein können.
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