11.02.2013 16:23:00
|
Telekom-Prozess - Fischer legte Teilgeständnis ab
Dies sei aber kein Bestechungsgeld gewesen, sondern als Dank an Wanovits für den Beistand bei einem Angriff auf den Kurs der Telekom Austria zu sehen gewesen, verteidigte sich Fischer. Er sei von einem Gegengeschäft ausgegangen. Auf Nachfrage räumte er aber ein, dass es bei anderen Investoren niemals zu einem Gegengeschäft gekommen war.
Dass er persönlich durch das Bonusprogramm eine Vergütung von deutlich über 300.000 Euro bekommen habe, relativierte Fischer. Unterm Strich seien ihm lediglich rund 30.000 Euro übrig geblieben. Wer das "Go" zur Kurspflege durch Wanovits gegeben hatte wusste Fischer nicht mehr.
Kontaktpersonen zu Wanovits seien der mitangeklagte Josef Trimmel und Gernot Schieszler gewesen. Schieszler, der auf einen Status als Kronzeuge hofft, sei ein "ehrgeiziger" junger Mann, der seine Karriere im Blick hatte, meinte Fischer.
Nach Fischer musste der ehemalige Finanzvorstand Stefano Colombo im Wiener Landesgericht Rede und Antwort stehen. Er bekannte sich nicht schuldig. Beim Anstieg des Telekom-Aktienkurses quasi in der letzten Minute, der ein Mitarbeiteroptionsprogramm auslöste und ihm selber somit - wie den anderen beiden angeklagten Ex-Vorständen - 390.000 Euro bescherte, habe er sich nichts gedacht.
Der Prozess fand unter großen Medieninteresse statt, das aber am frühen Nachmittag deutlich nachließ. Die Angeklagten waren mit einer ganzen Armada an Anwälten angerückt, diese wollten gleich einmal den Sachverständigen Matthias Kopetzky wegen Befangenheit ausschließen, was der Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Michael Tolstiuk abschmetterte.
Der Prozess wird am morgigen Dienstag fortgesetzt. Den Angeklagten drohen im Maximalfall zehn Jahre Haft wegen Untreue. Als nächster angehört wird morgen, Dienstag, Ex-Generaldirektor Heinz Sundt. Er hat bereits heute vor Journalisten betont, dass er keinen Kurs manipuliert habe und Wanovits nicht kenne. Laut Staatsanwalt Hannes Wandl haben die als Beitragstäter angeklagten Trimmel und Johann Wanovits ein Teilgeständnis abgelegt. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Schaden von 10,63 Mio. Euro aus.
Zu ihrem aktuellen Vermögensstand befragt meinte Sundt, er bekomme 5.500 Euro monatlich, Fischer nannte 2.500 Euro monatlich. Colombo hat nach Eigenangaben kein Einkommen, Wanovits kommt auf 2.400 Euro monatlich.
Fischer hat der Telekom, die sich als Privatbeteiligte dem Verfahren angeschlossen hat, 500.000 Euro "zurückgezahlt". Ihre Prämie von jeweils 390.000 Euro haben die drei angeklagten Ex-Vorstände der Telekom nicht rückerstattet.
(Schluss) stf/gru/phs
ISIN AT0000720008 WEB http://www.telekomaustria.com
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Telekom Austria AGmehr Nachrichten
14.02.25 |
Aufschläge in Wien: ATX klettert letztendlich (finanzen.at) | |
14.02.25 |
Börse Wien: So bewegt sich der ATX am Freitagnachmittag (finanzen.at) | |
14.02.25 |
Freundlicher Handel: Anleger lassen ATX am Mittag steigen (finanzen.at) | |
14.02.25 |
Starker Wochentag in Wien: ATX Prime-Börsianer greifen zum Handelsstart zu (finanzen.at) | |
14.02.25 |
ATX-Handel aktuell: ATX beginnt Freitagshandel mit Gewinnen (finanzen.at) | |
13.02.25 |
Handel in Wien: ATX notiert zum Ende des Donnerstagshandels im Plus (finanzen.at) | |
13.02.25 |
Freundlicher Handel: ATX legt zu (finanzen.at) | |
13.02.25 |
Börse Wien: ATX im Plus (finanzen.at) |
Analysen zu Telekom Austria AGmehr Analysen
12.02.25 | Telekom Austria buy | Baader Bank | |
18.10.23 | Telekom Austria buy | Baader Bank | |
20.07.21 | Telekom Austria kaufen | HSBC | |
03.05.21 | Telekom Austria kaufen | HSBC | |
09.10.20 | Telekom Austria kaufen | Erste Group Bank |
Aktien in diesem Artikel
Telekom Austria AG | 8,55 | 0,47% |
|